Lendgold
“Auf nach Tschikkawikka”
(CD, Rock The Earth, 2018)
Mit den 47 Minuten ihres vierten Albums machen sich Lendgold “Auf nach Tschikkawikka”. Was vom Titel her nach Kindergarten klingt, ist natürlich weiterhin handgemachter Rock mit deutschsprachigen Texten. Und auch die Tatsache, dass der Longplayer in den legendären Abbey Road Studios in London aufgenommen wurde, ist ein Indiz für die Ernsthaftigkeit der drei Kölner.
Natürlich erfüllten sich Frontmann, Sänger und Gitarrist Johannes Knechtges, Bassist Thomas Fehse und
Schlagzeuger Vincenz Deckstein hiermit auch den Traum, dort zu arbeiten, wo schon Platten von Berühmtheiten wie den Beatles, den Killers, Amy Winehouse, Pink Floyd oder Oasis entstanden. “Neben der sündhaft teuren Technik, die in diesem Umfang ihresgleichen sucht, ist hier die Atmosphäre wirklich besonders. Die Technik, Studio-Mitarbeiter und der Klang der Aufnahmeräume bilden eine unvergleichliche Spielwiese, um den Spirit unserer Vorbilder aufzusaugen und uns voll in unsere Musik fallen zu lassen. Unser komplettes Band-Umfeld wollte sich diese Reise nicht entgehen lassen, und so hatten wir eine richtige Anhänger-Gemeinde am Start, die uns bei den Aufnahmen angefeuert hat. Nicht, dass das in diesen Studios nötig gewesen wäre – im Gegenteil: Vince hat sich im wahrsten Sinne des Wortes am letzten Tag in Ohnmacht getrommelt – so heftig hat er sich verausgabt”, erzählt Thomas.
Mit dem Opener “Der Optimist” und Stücken wie “Das Leben ist gut”, “Ich dreh mich im Kreis um dich herum”, “Die Zeit ist gekommen” und “Ist gut genug nicht gut genug” machen Lendgold klar, dass getragener Rock mit Blues-Einfluss und durchaus guten Melodien ihr Metier ist, auch wenn das leicht punkrockige “Angst”, das ebenfalls flotte “Der der es will dient dem der es kann”, das poppiger melodische “Unruhiger Geist” und das härter abrockende “In schlechten wie in guten Zeiten” beweisen, dass die Bandbreite weiter gefächert ist.
“Uns ist es wichtig, weiter zu machen, uns neuen Herausforderungen zu stellen. Auf uns wartet ja niemand. Musik machen ist eine Reise, die man am Ende für sich macht. Der Spaß an und die Liebe zur Musik sind uns dabei das Wichtigste. Ich denke, dass man das auch in den Songs hört und an der Tatsache sieht, dass wir 2013 nicht den erstbesten Plattenvertrag unterschrieben haben, der uns vorgelegt wurde. Wir haben unsere ersten drei Platten einfach selbst veröffentlicht und vermarktet und sind dadurch auch gewachsen. Wir machen alles selbst. Von jedem Ton bis zur Finanzierung des Ganzen. Wir sind aber auch froh, dass wir mit India Media Group nun einen Partner gefunden haben, der uns versteht und machen lässt. Wir setzen uns dabei keine Grenzen. Wir haben uns stilistisch auf unseren vier Platten jedes Mal etwas verändert, sind unserer Vision näher gekommen. Wir lieben Musik einfach und sehen die Band als unsere Leidenschaft, Ausgleich, Ventil und Lebensaufgabe. Wir versuchen einfach, in uns reinzuhorchen, und lassen dabei unser ganz persönliches Tschikkawikka wahr werden. Und natürlich schreibe ich einfach andere Songs als mit 20. Da war ich deutlich wütender!”, blickt Sänger und Gitarrist Johannes auf die aktuelle Situation.
Alles in allem bieten Lendgold mit dem neuen Album bodenständigen Rock mit guten Texten und durchaus ansprechenden Melodien. Ein zwingender Ohrwurm ist zwar nicht auszumachen, aber die Scheibe lässt sich gut anhören und dürfte gerade für Freunde von bluesigem Rock interessant sein.
www.lendgold.de
facebook.com/lendgold
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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