Ludovico Einaudi
“Underwater”
(CD, Decca Records, 2022)
Nachdem der Komponist und Pianist Ludovico Maria Enrico Einaudi für seine Soundtracks zu den tollen Filmen “Nomadland” und “The Father” letztes Jahr weltweit gefeiert wurde, präsentiert er mit “Underwater” sein erstes neues Solo-Klavieralbum seit 20 Jahren, erhältlich auf CD, 2LP, Coloured 2LP und als Notenmaterial.
Im Lockdown und nutzte der Italiener die Zeit, um sich an sein Klavier zu setzen und neue Stücke zu schreiben. Ganz nebenei veröffentlichte er noch das Compilation-Album “Cinema” mit diversen seiner Kompositionen für Film und Fernsehen und startete die neue Podcast-Miniserie “Experience: The Ludovico Einaudi Story”, in der gefeierte Filmemacher zu Wort kommen.
(© Duet Postscriptum)
“Underwater” bietet auf seinen 48 MInuten zwölf wundervolle Stücke, die Ludovico Einaudi ganz pur präsentieren, alleine am Piano. Auf dem Artwork sieht man Einaudis eigene Fotografien eines Schwans, und dessen Ruhe und Schönheit spiegelt das Gefühl des Albums bestens wider.
Über die Entstehung von “Underwater” während der Pandemie erklärt Einaudi: “Die Musik kam ganz natürlich, mehr als je zuvor. Ich fühlte ein Gefühl der Freiheit, mich selbst aufzugeben und die Musik anders fließen zu lassen. Ich hatte keinen Filter zwischen mir und dem, was aus dem Klavier kam; es fühlte sich sehr rein an. Der Titel ‘Underwater’ ist eine Metapher – es ist ein Ausdruck einer sehr fließenden Dimension, ohne Einfluss von außen.”
Mit dem Longplayer bleibt sich Einaudi komplett treu und transportiert auf ganz besondere Art und Weise Stimmungen zwischen Schönheit und Melancholie, Optimismus und Gelassenheit, fernab der Hektik unserer Welt, mit Fokus auf Entschleunigung und Besinnung.
Einen Track heraus zu heben wäre falsch, liegt hier doch ein wundervolles Gesamtwerk vor, das sich mit seinen schönen Melodien und seiner sanften Wärme hervorragend durchhören lässt, mit viel Konzentration ebenso wie als Hintergrundmusik, bei einem guten Glas Wein und Kerzenschein ebenso wie beim Reisen oder Arbeiten. Und auch wenn es sich hierbei nicht um einen Soundtrack handelt, ist es nicht ausgeschlossen, dass es noch als solcher genutzt wird – schließlich war es beim großartigen “Nomadland” (lies unsere Filmkritik hier) nicht anders, das Stücke seines 2019 veröffentlichten Klavier-Zyklus “Seven Days Walking” nutzte.
ludovicoeinaudi.com
facebook.com/ludovicoeinaudi
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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