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Metronomy kollaborieren überraschend mit NachwuchskünstlerInnen verschiedener Genres

Autor: Tobi

Metronomy "Posse EP Vol. 1" (© Because Music)

Metronomy

“Posse EP Vol. 1”

(digital, Because Music, 2021)

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Nachdem Metronomy auch mit ihrem sechsten Album “Metronomy Forever” (lies unsere Rezension hier) und ihrer typischen Gradwanderung zwischen Elektro, Pop und Rock wieder zu überzeugen wussten, gehen die Briten nun mit der digital und als Cassette angebotenen “Posse EP Vol. 1” mal ganz andere Wege.

Die völlig überraschend am 15. September 2021 veröffentlichten fünf Tracks haben sie komplett als Kollaborationen aufgenommen, was interessante Fusionen aus dem bandeigenen, ja bereits facettenreichen Stil und anderen Genres ermöglicht hat. Bisher waren Features bei Metronomy-Songs äußerst rar – “Hang Me Out To Dry” mit Robyn war auf dem 2016er-Album “Summer 08” eine absolute Ausnahme.

Joeseph Mount und Gäste der "Posse EP Vol. 1" (© Because Music)

Joeseph Mount und Gäste der “Posse EP Vol. 1” (© Because Music)

Eröffnet werden die 18 Minuten von “Half An Inch”, das entspannte Klänge mit Sprechgesang des Peckham-Rappers Pinty verbindet. Mit warmen und wohligen Klängen schließt sich “405” an, eine Zusammenarbeit mit der irischen Sängerin und Rapperin Biig Piig, die hier sanft singt und erklärt: “Joe hat mir das Klavierinstrumental geschickt und es war so schön und brachte so viele Erinnerungen zurück. Ich denke, wenn man ein Musikstück hört, das das tut, weiß man, dass es etwas Besonderes ist. Meine Melodien und mein Text dazu kamen sehr leicht heraus und es fühlte sich einfach sehr nostalgisch an. Der Song handelt von einem Moment, in dem mir die Liebe bewusst wird, die ich verzweifelt an allen möglichen Orten gesucht habe, die ich die ganze Zeit vor Augen hatte.”

In der pandemiebedingten Isolation nutzte Metronomy-Kopf Joseph Mount die Chance, Klangwelten zu erschaffen, in denen sich andere Sänger und Künstler entfalten können. Auf den entspannt im Midtempo groovenden Klängen von “Uneasy” singt die in L.A. beheimatete, französisch-koreanische Musikerin und Sängerin Spill Tab, und noch chilliger kommt “Out Of Touch” mit der englischen Indie-Rock-Band Sorry daher, die hier nicht rockt, sondern Entschleunigung zelebriert. Abschließend gibt es mit “Monday” einen progressiveren Titel, der mit Brian Nasty und Folly Group zwar im Midtempo, aber weit krachiger angerichtet wurde.

Einige der Künstler lernte Mount während der Produktion der EP zum ersten Mal kennen, was für ihn einen Teil des Charmes der Sammlung ausmacht. “Ich dachte, es wäre seltsam zu sagen, ‘das sind Leute, von denen ich vorher noch nie gehört hatte’, aber eigentlich ist es so eine erstaunliche Art, Leuten zu begegnen und sie kennenzulernen”, erklärt er. “Einen Song von jemandem zurückzubekommen, den man noch nie zuvor getroffen hat, aber sie haben bei dem, was man gemacht hat, geklickt und etwas Erstaunliches daraus gemacht.”

Wie viel musikalischen Anteil die weiteren Metronomy-Mitglieder Oscar Cash, Michael Lovett, Olugbenga Adelekan und Anna Prior bei diesem Projekt hatten, bleibt fraglich, aber da Joseph Mount der prägende Kopf des Metronomy-Sounds ist, erscheint es logisch, das Kollaborationsprojekt, dessen “Vol. 1” eine Fortsetzung erahnen lässt, unter dem Bandnamen zu veröffentlichen – auch wenn dieser nirgendwo auf dem Cover zu lesen ist.

Insgesamt in jedem Fall eine hochinteressante EP, die sich bestens anhören lässt und dem beeindruckenden Universum von Metronomy eine neue Färbung beifügt. Zudem ist das Ganze ein feiner Zwischenhappen, bevor es hoffentlich bald einen neuen Longplayer gibt, schließlich verkündete Joseph zum Album-Release auf Facebook: “I made the e.p after finishing the new Metronomy album (!)”.

Hier sind die live immer begeisternden Metronomy im März 2022 in Deutschland live zu erleben – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).

Dienstag, 8. März – CH-Lausanne, Les Docks
Donnerstag, 10. März – CH-Zürich, Kaufleuten
Freitag, 11. März – München, Neue Theaterfabrik
Montag, 14. März – A-Wien, Gasometer
Donnerstag 17. März – Dresden, Reithalle Strasse E
Mittwoch, 23. März – Berlin, Columbiahalle
Freitag, 25. März – Hamburg, Markthalle
Samstag, 26. März – Köln, Carlswerk Victoria
Montag, 28. März – Mannheim, Alte Feuerwache

www.metronomy.co.uk
facebook.com/metronomy

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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