Michael Bublé
“Love”
(CD, Warner Music, 2018)
Mitte Oktober konnte man lesen, dass Michael Bublé auf Grund des veränderten Lebensfokus nach der diagnistizierten Krebserkrankung seines Sohnes keine Lust mehr auf das Musikbusiness habe und daher seine Karriere beenden würde. Das nun vorliegende Album mit dem Herzsymbol “❤” – “Love” ausgesprochen – sollte also sein letztes werden. In allen Interviews, die man inzwischen las, hörte oder auch sah, ist von Karriereende keine Rede mehr. Natürlich haben die privaten Probleme ihn nachdenklicher gemacht und einige Ansichten über Wichtigkeiten im Leben zurecht gerückt, aber das Ende seiner bemerkenswerten Karriere mit mehr als 60 Millionen verkauften Tonträgern ist nicht in Sicht.
Nun also Liebe. Statt des Herzchens nutzen wir hier “Love” als Titel – mit Symbolen und Emojis sollen sich die Kids von heute abmühen. Für die in der Deluxe Version 45 Minuten seines achten Studioalbums hat sich der kanadische Entertainer Songs des Great American Songbooks angenommen und 13 von diesen neu interpretiert – die Standard-Variante bietet hingegen nur elf Tracks. Von David Foster, dem langjährigen Webgebleiter Jochem van der Saag und Michael Bublé selbst produziert ist wieder einmal eine Scheibe entstanden, die sich hervorragend durchhören lässt.
Besinnlich geht es mit dem als Single voraus geschickten “When I Fall In Love” los, das einst von Victor Young und Edward Heyman geschrieben und von Doris Day zum Hit gemacht wurde. Mit Streichern bereichert und in ein sanftes Jazz-Gewand gehüllt ist das Stück ein toller Opener. Danach wird es etwas stimmungsvoller mit dem im Midtempo relaxt voran groovenden “I Only Have Eyes For You”, im Original aus den 30er-Jahren.
“Love You Anymore” zeigt, dass es auch mal einen poppigen Song zu hören gibt, “La Vie En Rose” nimmt uns im Duett mit Cécile McLorin Salvant mit in den Chanson-Jazz, und “My Funny Valentine” bietet klassisch untermalt betörenden Gesang. Das einst von Elvis Presley bekannt gemachte “Such A Night” kommt als fröhliche Swing-Nummer daher und untermauert das Facettenreichtum des Longplayers ebenso wie die wundervolle, ergreifende Piano-Ballade “Forever Now” oder das mit sanfter Latino-Gitarre angerichtete Duett “Help Me Make It Through The Night” mit Loren Allred.
“Mein großes Ziel für das neue Album war es, für jeden einzelnen Song eine Reihe cineastischer Kurzgeschichten zu kreieren und jedes Lied wirklich für sich stehen zu lassen”, sagt Bublé, und das ist ihm gut gelungen. Nicht umsonst wurde der 43-Jährige letzte Woche am berühmten Hollywood “Walk Of Fame” mit einem eigenen Stern geehrt – Michael Bublé ist nicht nur einer der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit, sondern weiß neben seinem sympathischen Charme auch immer wieder mit seiner Musik und vor allem seiner großartigen Stimme zu überzeugen.
Die Klasse der Songs schwindet auch gegen Ende der Scheibe nicht. “Unforgettable” verbindet Streicher und Pop-Jazz, “When You’re Smiling” geht nach und nach geschickt gemacht wieder in den Swing über, “Where Or When” umhüllt einen als Ballade mit Streichern, “When You’re Not Here” setzt wieder sanft auf mehr Piano, und Cole Porters “I Get A Kick Out Of You” sorgt für einen gutgelaunten Abschluss.
Im Herbst 2019 wird Michael Bublé auf weltweiter Arenen-Tour auch hierzulande wieder live zu erleben sein – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
29.10. Hannover, TUI Arena
30.10. Berlin, Mercedes-Benz Arena
31.10. Hamburg, Barclaycard-Arena
05.11. Köln, Lanxess Arena
06.11. Oberhausen, König-Pilsener-Arena
08.11. Mannheim, SAP Arena
09.11. Leipzig, Leipzig Arena
10.11. München, Olympiahalle
www.michaelbuble.com
facebook.com/MichaelBuble
Bewertung: 9 von 10 Punkten
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