Bob Daisley And Friends
“Moore Blues For Gary”
(CD, earMUSIC, 2018)
Am 6. Februar 2011 verstarb mit Gary Moore einer der großartigsten Gitarristen. Als dieser war der Ire eine Legende und hatte nicht nur in den 70er-Jahren in Bands wie Thin Lizzy und Colosseum II seine außerordentliche Klasse bewiesen, sondern auch solo eine beachtliche Karriere hingelegt, wobei er hier dann auch markant sang. Zunächst waren seine Solo-Stücke im Hard Rock angesiedelt, und die größten Erfolge feierte er hier in den 80ern mit den tollen Alben “Run For Cover” und “Wild Frontier”. In den 90ern dann besann er sich seiner Wurzeln und wechselte zurück zum Blues, mit dem weit beachteten “Still Got the Blues” 1990 eingeleitet.
Der australische Bassist und Produzent Bob Daisley, auch bekannt für sein Mitwirken bei Acts wie Rainbow, Ozzy Osbourne oder Mungo Jerry, spielte immer wieder mal mit und für Gary Moore, war an “Wild Frontier” ebenso beteiligt wie an “Still Got The Blues”. Ihm zu Ehren hat er mit Freunden das Album “Moore Blues For Gary” eingespielt.
Daisley erklärt: “Gary war meiner Meinung nach einer der besten Gitarristen, die je gelebt haben. Es war eine Ehre für mich, mit ihm zusammengearbeitet und ihn so gut gekannt zu haben. Als Gary 2011 starb, hat die Welt einen der ganz Großen verloren. Ich denke nicht, dass genug gesagt oder zu der Zeit unternommen wurde, um einem so großartigen Musiker zu gedenken. Daher habe ich es als meine Aufgabe betrachtet, ihm persönlich Tribut zu zollen, mit neuen Versionen einiger seiner Songs, vor allem aus seinem Blues-Repertoire. Ich habe viele Mitglieder aus Gary Moores Familie und andere großartige Musiker gefragt, ob sie bei diesem Projekt dabei sein möchten. Die Rückmeldungen waren nicht nur ermutigend, sondern auch sehr bewegend. Es scheint, dass der Name Gary Moore gleichbedeutend ist mit den Worten ‘Respekt’, ‘Ehre’ und ‘Größe’. Ich wollte nicht einfach nur nachbilden, was Gary erschaffen hatte, oder gar in Wettbewerb mit seinen Versionen treten. Vielmehr repräsentieren diese Arrangements und Darbietungen eine Verbeugung vor Gary und nicht mehr und nicht weniger.”
Mit “That’s Why I Play The Blues” und “The Blues Just Got Sadder” geht es im Blues los, und natürlich fehlt hier auch der große Hit “Still Got The Blues” nicht. Bei diesem spielt John Sykes (ex-Thin Lizzy, Whitesnake) mit, und Daniel Bowes (Thunder) singt. Aus Garys härteren Tagen sind eigentlich nur die soften Songs und Balladen vertreten, wie das instrumentale “The Loner” mit Doug Aldrich (Whitesnake, Dio) an der Gitarre, “Parisienne Walkways” – von Steve Morse (Deep Purple, Dixie Dregs) und Ricky Warwick (Thin Lizzy, Black Star Riders, The Almighty) gespielt – oder “Empty Rooms”, welches Gary zusammen mit Neil Carter schrieb, der hier nun zu hören ist.
Krachige Nummern wie seine Hits “Out In The Fields” oder “Friday On My Mind” sind nicht vertreten, es geht also insgesamt balladesk oder bluesig – auch auch beides – zu. Neben den genannten Musikern hat Bob Daisley auch Don Airey (Deep Purple, Rainbow), Glenn Hughes (Deep Purple), Eric Singer (Kiss), Darrin Mooney (Primal Scream), Steve Lukather (Toto), Joe Lynn Turner (Rainbow), Jeff Watson (Night Ranger), Damon Johnson (Black Star Riders, Alice Cooper) und Stan Webb (Chicken Shack) ins Studio geholt, ebenso wie Brush Shiels, Frontmann bei Garys allererster professioneller Band Skid Row.
Auch Garys Söhne Jack und Gus sind involviert, indem sie auf “This One’s For You” singen und Gitarre spielen – und das durchaus anständig. Auch wenn die Neuinterpretationen allesamt nicht an die Magie der Legende heran kommen, ist diese Hommage für Fans und Blues-Liebhaber doch durchaus lohnend.
Tracklisting und Besetzungen:
01. ‘That’s Why I Play The Blues’
Vocals – Jon C. Butler; Guitars – Tim Gaze; Bass Guitar – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser; Keyboards – Clayton Doley
02. ‘The Blues Just Got Sadder’
Vocals – Joe Lynn Turner; Lead Guitar – Steve Lukather; Rhythm Guitar And Slide Guitar – Tim Gaze; Bass Guitar – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser; Keyboards – Clayton Doley
03. ‘Empty Rooms’
Lead Vocal, Keyboards – Neil Carter; Bass Guitar, Harmonica, Backing Vocals – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser; Guitars – Illya Szwec; Backing Vocals – Rosanna Daisley
04. ‘Still Got The Blues (For You)’
Vocals – Danny Bowes; Guitars – John Sykes; Keyboards – Don Airey; Bass Guitar – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser
05. ‘Texas Strut’
Vocals – Brush Shiels; Bass Guitar – Bob Daisley; Guitars – Tim Gaze; Drums – Rob Grosser
06. ‘Nothing’s The Same’
Vocals – Glenn Hughes; Fretless Acoustic Bass – Bob Daisley; Cello – Ana Lenchantin; Guitars – Luis Maldonado
07. ‘The Loner’
Guitars – Doug Aldrich; Drums – Eric Singer; Bass Guitar – Bob Daisley; Keyboards – Don Airey
08. ‘Torn Inside’
Vocals, Lead Guitar – Stan Webb; Bass Guitar, Riff Guitar – Bob Daisley; Drums – Darrin Mooney; Keyboards – Lachlan Doley
09. ‘Don’t Believe A Word’
Vocals, Lead Guitar – Damon Johnson; Bass Guitar – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser; Rhythm Guitar – Illya Szwec
10. ‘Story Of The Blues’
Lead Vocal – Jon C. Butler; Bass Guitar, Riff Guitar, Backing Vocals – Bob Daisley; Lead And Rhythm Guitar – Tim Gaze; Drums – Rob Grosser; Keyboards – Lachlan Doley; Backing Vocals – Rosanna Daisley
11. ‘This One’s For You’
Vocals – Gus Moore; Lead Guitar – Jack Moore; Bass Guitar – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser; Rhythm Guitar – Illya Szwec
12. ‘Power Of The Blues’
Vocals – Joe Lynn Turner; Lead Guitar – Jeff Watson; Bass Guitar, Riff Guitar – Bob Daisley; Drums – Darrin Mooney; Rhythm Guitar – Illya Szwec
13. ‘Parisienne Walkways’
Guitars – Steve Morse; Vocals – Ricky Warwick; Bass Guitar – Bob Daisley; Drums – Rob Grosser; Keyboards – Clayton Doley
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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