Natasha Bedingfield
“Roll With Me”
(CD, We Are Hear, 2019)
Die britische Sängerin Natasha Bedingfield schaffte es 2004 mit ihrer Debüt-Single “Single” auf Platz 3 der britischen Charts, das nachfolgende “These Words” brachte dann direkt den internationalen Durchbruch, erreichte in der heimat die Spitze der Charts, bei uns Platz 2, in den USA immerhin Platz 17, wo dann wiederum “Unwritten” aus dem gleichnamigen Debütalbum mit Rang 5 am höchsten klettern konnte.
Seitdem bleiben die ganz großen Erfolge zwar aus, aber mit “I Wanna Have Your Babies” und “Soulmate” ging es in UK 2007 noch einmal in die Top Ten, mit “Pocketful Of Sunshine” ein Jahr später in den USA. Nachdem auch ihr 2007er-Album “N.B. / Pocketful Of Sunshine” 2007 in der Heimat und den USA noch in die Top Ten stieg, wurde der Nachfolger “Strip Me / Strip Me Away” 2010 eher ein Flop, erreichte bei uns nur knapp die Top 50, in UK und den USA nicht einmal die Top 100.
Neun Jahre später meldet sich Natasha Bedingfield mit ihrem vierten Studioalbum “Roll With Me” zurück. Mit den 14 Tracks auf 51 Minuten hofft sie auf eine Rückkehr zum Erfolg, und diese könnte durchaus gelingen, liefert sie doch viele feine Pop-Songs mit eingängigen Melodien ab, und diese sind von Linda Perry (Christina Aguilera, P!nk, Alicia Keys) gut produziert worden.
“Wenn ich live singe, dann schmettere ich die Songs förmlich heraus – es gibt da eine gewisse Verletzlichkeit, die auf dem Weg ins Radio manchmal komprimiert wird oder verloren geht”, erzählt die Künstlerin aus West Sussex. “Ich habe es schon immer geliebt, Popsongs zu schreiben, aber für diese Platte wollte ich sie auf eine Art und Weise schreiben, die der Live-Erfahrung wirklich gleichkommt.”
Facettenreich präsentiert sich die gesanglich wieder überzeugende Natasha, wenn der Opener “Kick It” mit viel R&B-Groove im Midtempo daher kommt, “Roller Skate” mit Bläsern und etwas Latino-Würze als Gute-Laune-Soul-Pop-Nummer mitreißt, “Everybody Come Together” mit Streichern und etwas E-Gitarre sowie Rap-Strophe aufgepeppt voran fließt, “Hey Papa” catchy angerichtet ist, “King Of The World” mit entspannten Reggae-Vibes überrascht, “It Could Be Love” dann wieder flotter auffährt und “Where We Going Now” zeigt, dass natürlich auch balladeske Töne nicht ausbleiben.
Die zweite Hälfte der Scheibe ist ähnlich abwechslungsreich, und so bekommen Fans von Natasha ein gutes Album geboten, auch wenn ein absoluter Ohrwurm-Hit vielleicht nicht zu finden ist. “Bei so vielen Dingen, die ich durchlebt habe, hat mir die Musik geholfen, die Hoffnung nicht aufzugeben und weiter an das Gute zu glauben”, erklärt Bedingfield. Kein Wunder also, dass sich die positive Einstellung in vielen Songs wiederfinden lässt – und beim ruhig basierten “Wishful Thinking” geht sie dann auch stimmlich voll aus sich heraus und überzeugt abseits des Mainstream-Pops, wie auch beim abschließenden, druckvollen Soul-Stück “Real Love”.
www.natashabedingfield.com
facebook.com/natashabedingfield
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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