Saltatio Mortis
“Brot und Spiele” (Deluxe Edition)
(2CD, Universal Music, 2018)
Mit den 44 Minuten ihres neuen, mittlerweile elften Studioalbums “Brot und Spiele” gehen Saltatio Mortis den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Boten sie früher Mittelalter-Musik mit rockigen Elementen, bekommt man inzwischen deutschsprachigen Punkrock mit einigen Folk- und Mittelalterklängen geboten, dazu vielen hymnischen “Ohohooo”-Gesängen in den Refrains. Den Vorwurf, sich mehr am Mainstream zu orientieren, müssen sich die acht Musiker sicherlich gefallen lassen, aber man kann ihnen nicht nachsagen, dass sie hierfür ihre Seele verkauft haben.
“Wir sind Musik, geradeaus und ehrlich, wir sind Musik und haben noch viel vor. Wir sind der Stachel im Arsch der Angepassten. Wir sind Musik, wir sind ein Dorn im Ohr!”, heißt es im dritten Song “Dorn im Ohr”, und die Stücke kommen tatsächlich geradeaus und ehrlich daher, wissen hierbei durchaus zu gefallen.
Im Vorfeld der Album-Veröffentlichung wurden ja bereits zahlreiche Stücke preisgegeben, somit ist die Überraschung nicht groß, wie der Longplayer klingt. Punkiger Deutschrock ist zu hören, der hin und wieder auch noch in Metal abdriftet, aber weniger als in alten Zeiten. Die Texte bewegen sich zwischen zeitgemäßen Themen und Mittelalter-Dasein, wobei das Jetzt immer mehr Gewicht gewonnen hat. Dazu erklingen natürlich immer wieder mal Dudelsack-Melodien, die allerdings zumeist genauso auch als Gitarrenlinien funktioniert hätten, lediglich zu Beginn von einigen Stücken wie dem Metal-Brecher “Brot und Spiele” werfen sie einen Jahrhunderte zurück, und auch Drehleier und Bouzouki helfen hierbei.
Zumeist geht es kraftvoll und rockig zu, mit “Spur des Lebens” ist allerdings auch eine feine Power-Ballade zu hören, und “Träume aus Eis” kommt im Midtempo daher. Hin und wieder versuchen Saltatio Mortis sogar, Spaß-Punk zu bieten, wie bei “Nie wieder Alkohol”, und auch das am meisten mit Folk durchsetzte “Mittelalter” ist durchaus humoristisch angerichtet. Weit mehr textliche Tiefe besitzt natürlich ein Song wie “Besorgter Bürger”, mit dem sich die Spielleute gegen Rechts richten.
Das Album ist insgesamt gut geworden und Saltatio Mortis werden ihre Erfolgsgeschichte hiermit in jedem Fall weiter schreiben. Wer einer größeren Portion Mittelalter nachtrauert, dem sei die Deluxe Edition des Albums ans Herz gelegt, denn auf den ebenfalls 44 Minuten der Bonus-CD “Panem Et Circenses -Ad Fontes” findet man 13 zusätzliche Stücke, die in akustischer Art und Weise aufgenommen wurden, was die Mittelalterklänge weit mehr in den Vordergrund stellt. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus bekannten und neuen Nummern, inklusive einiger Instrumentals.
Hier sind Saltatio Mortis live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).:
18.10.2018 A-Graz, PPC
19.10.2018 A-Linz, Posthof
20.10.2018 CH-Zürich, Dynamo
25.10.2018 A-Wien, Simm City
26.10.2018 München, Tonhalle
27.10.2018 München, Filharmonie
02.11.2018 Würzburg, Posthalle
03.11.2018 Oberhausen, Turbinenhalle
09.11.2018 Berlin, Huxleys
10.11.2018 Hamburg, Mehr! Theater
23.10.2018 Wiesbaden, Schlachthof
24.10.2018 Dresden, Alter Schlachthof
www.saltatio-mortis.com
facebook.com/saltatiomortisofficial
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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