Smith & Burrows
“Only Smith & Burrows Is Good Enough”
(CD, [PIAS] Recordings, 2021)
Tom Smith kennt man vor allem als Songschreiber und Frontmann der britischen Indie-Rocker Editors. Seit einiger Zeit musiziert er aber immer wieder auch mal zusammen mit seinem Freund Andy Burrows, der vorher lange als Schlagzeuger von Razorlight aktiv war, dann für ein paar Jahre den Rhythmus bei We Are Scientists vorgab und auch einige Solo-Alben veröffentlichte.
Mit “Funny Looking Angels” veröffentlichten die beiden als Smith & Burrows 2011 ein erstes gemeinsames Album mit Liedern passend zur Weihnachtszeit, wobei vier Coverversionen enthalten waren. Zehn Jahre später folgt mit dem wenig bescheiden betitelten “Only Smith & Burrows Is Good Enough” ein zweiter Longplayer, diesmal ausschließlich mit Eigenkompositionen.
Auf 37 Minuten findet man zehn Songs, die Smith & Burrows mit Grammy-Preisträger Jacquire King (Tom Waits, Kings Of Leon, Norah Jones) als Produzent im amerikanischen Nashville aufnahmen. Bereits die vorab veröffentlichten Stücke zeigten, dass die beiden auf melodische Popsongs und handgemachte, größtenteils mit akustischen Instrumenten erzeugte Musik setzen, was sie dann auch trotz Tom Smiths Gesang klar von den Editors abgrenzt, bei denen mehr Elektronik mit einfließt, mehr Wave-Elemente zu hören sind und es auch oft deutlich rauer zugeht.Das gutgelaunte “All The Best Moves” eröffnet die Scheibe, und das ebenfalls schon bekannte “Old TV Shows” kommt später mit Akustikgitarre und Piano noch eingängiger daher. Tom beschreibt die Nummer als “Song, der liebevoll auf zerbrochene Beziehungen zurück blickt und auf Momente in deinem Leben, die nicht für die Ewigkeit gemacht waren. Durch einen verwaschenen Nostalgie-Filter sehen diese so viel schöner aus, als sie vermutlich waren – etwa so wie ‘Top Of The Pops’.”
Als Multi-Instrumentalisten eröffneten sich den beiden Songschreibern viele Möglichkeiten, und da sie auch beide singen können ist für Abwechslung gesorgt. Als dritte Single zeigte “Parliament Hill” eine ruhigere, getragene Seite, die auch beim mit Saxophonklängen und choralen Momenten bereicherten, langsam groovenden “Aimee Move On” offeriert wird, einem tollen Song mit ganz besonderem Flair.
Für Stimmung sorgen der mit karibischen Anleihen und Bläserklängen arbeitende Ohrwurm “Buccaneer Rum Jum”, das flottere “Spaghetti” und das ebenfalls im Uptempo angelegte, optimistische “Bottle Tops”.
Dass der Fokus neben abwechslungsreichen Arrangements hier auf guten Melodien liegt, untermauern auch der Midtempo-Song “I Want You Back In My Life”, das mit Stakkato-Gitarre und Klatsch-Rhythmen treibende “Too Late” und als Abschluss das jazzig-soulig angehauchte, aber dann doch auch mal progressiver werdende “Straight Up Like A Mohican”.
Tom Smith und Andy Burrows legen mit “Only Smith & Burrows Is Good Enough” ein gut gelungenes zweites Album vor, dem man viel Spielfreude und Spaß am gemeinsamen Komponieren anhört. Mit sich gut ergänzendem Gesang, feinen Instrumentierungen und jeder Menge starker Melodien lässt sich die Scheibe bestens anhören.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
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