Tate McRae
“i used to think i could fly”
(CD, Sony Music, 2022)
Tate McRae hat es bereits vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums geschafft – die aus Calgary stammende Sängerin, Songwriterin und Tänzerin zählt zu den aktuell wichtigsten Newcomerinnen der Welt, mit mehr als 3,2 Milliarden kombinierten Streams sowie mehr als 700 Millionen Video-Aufrufen. Im US-Radio erstürmte sie bereits Platz #1 der Top 40- und Dance-Charts, schaffte es als jüngste Musikerin ins “Forbes 30 under 30”-Ranking 2021, landete auf etlichen weiteren Besten- und Ones-to-Watch-Listen – u.a. “Up Next Artist” 2021 (Apple), “Artist to Watch” 2021 (Amazon), “Artists To Watch 2021” (Pandora), “21 Under 21” (Billboard) und “Ones To Watch” (People Magazine). Dass die Kosmetikmarke Maybelline New York McRae als ihre neueste Markenbotschafterin erkor und Tate nun das neue Gesicht für die Lippenstiftfarbe Vinyl Ink ist, wird die Karriere zudem noch befeuern.
Zum Durchbruch verhalf ihr vor allem die mehrfach mit Platin ausgezeichnete Nummer-Eins-Single “you broke me first” mit über 1,4 Milliarden Streams, die im letzten Frühjahr 2021 auf der starken zweiten EP “too young to be sad” (lies unsere Rezension hier) vertreten war, mit der Tate zum Star avancierte. Nun erscheint kurz nach einer ausverkauften Tour bei uns mit “i used to think i could fly” ihr erstes Album, das sie mit so namhaften All-Star-Autoren und -Produzenten wie Greg Kurstin, Finneas, Charlie Puth, Alexander 23, Blake Slatkin und Louis Bell erarbeitet hat – und auch wenn von Tate alle Titel klein geschrieben werden, sie ist jetzt schon eine Große.
Kurz vor dem Jahreswechsel hatte Tate den Countdown zum Debütalbum, das die Songs der letztjährigen EPs und somit auch “you broke me first” nicht mehr aufbietet, mit der Single “feel like shit” eingeläutet. Zur guten Ballade erklärte sie “I wrote this song about a very personal experience”, verarbeitet also eine persönliche Erfahrung, und das zieht sich durch den gesamten Longplayer, mit dem sie vor allem die jüngere Generation von Teenagern bis End-Zwanzigern anspricht, aber beileibe nicht nur.
Tates Musik ist von guten Melodien und Texten geprägt und lässt sich sehr gut anhören – und stimmlich weiß die Kanadierin zu überzeugen, hat das stellenweise eingesetzte AutoTune eigentlich gar nicht nötig. Schön ist, dass die selbst mit dem nicht in allen Konfigurationen enthaltenen “what’s your problem?” noch unter 40 Minuten des Longplayers auch abwechslungsreich daher kommen. Die meisten Songs sind klar im Pop angesiedelt, aber schon mit der zweiten Vorab-Single, dem fetzig packenden “she’s all i wanna be”, zeigte Tate, dass es auch mal rockiger zugehen kann.
Gut bewegen kann sich McRae zudem, was ihr natürlich auch live zugute kommt. Im Video zum Song liefert sie sich einen spektakulären “Tanz-Battle” mit einer der derzeit angesagtesten Dance-Choreographinnen, der erst 17 Jahre jungen Bailey Sok. Tanzen liegt Tate im Blut, ihre deutsche Mutter tanzte bereits im Staatsballett Berlin.
Als dritten Vorboten schickte Tate Ende März noch das ebenfalls gute “chaotic” voraus. Die emotionale Ballade, die gegen Ende noch etwas im Tempo anzieht, hat sie mit dem Grammy-prämierten Songwriter und Produzenten Greg Kurstin erarbeitet. Persönliche Texte, mit denen sich vor allem die Heranwachsenden bestens identifizieren können, prägen die Scheibe, die mit “hate myself”, “boy x” und “i still say goodnight” noch einige weitere ansprechende Balladen enthält.
“come back” und “you’re so cool” sind mit viel R&B gewürzt, die Midtempo-Nummer “i’m so gone” groovt gut ab, “go away” ist pumpend angerichtet, und mit “what would u do?” gibt es auch noch eine weiteres flottes und rockigeres Stück. Ein sehr feines Debütalbum einer Künstlerin, von der man sicher noch sehr viel hören wird.
www.tatemcrae.com
facebook.com/TateMcRaeOfficial
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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