Home MusikCD-Rezensionen The Heavy wissen mit neuen Songs zwischen Funk, Rock und Soul zu überzeugen

The Heavy wissen mit neuen Songs zwischen Funk, Rock und Soul zu überzeugen

Autor: Tobi

The Heavy "Sons"

The Heavy

“Sons”

(CD, BMG Rights Management, 2019)

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Die britische Indie-Band The Heavy legt mit “Sons” ihren fünften Longplayer vor, und die 35 Minuten wissen wieder voll zu überzeugen. Die vorab veröffentlichte, erste Single “Heavy For You” ließ ja bereits erahnen, dass es hier wieder packend zugehen könnte. Der Titel war auch passend gewählt, kommt das Stück mit knarzigen Gitarrenlinien, donnerndem Bass und treibenden Beats doch verhältnismäßig krachig daher, ohne die typischen Soul- und Funk-Elemente zu vergessen.

Ähnlich fulminant sind auch “Fire” und das flottere “A Whole Lot Of Love” angelegt, während andere Songs mehr Fokus auf Groove und Melodie legen, so wie das getragene Midtempo-Stück “The Thief”, das betörende “What Don’t Kill You” oder das ebenfalls gemütlich anmutende “Fighting For The Same Thing”.

Frontmann Kelvin Swaby erklärt zum Song: “‘Fighting For The Same Thing’ ist ein Beweis für die Arbeit, die erforderlich ist, um die Beziehungen, die wir in unserem täglichen Leben für wichtig halten, gesünder und erfüllter zu gestalten. Egal ob Familie, Seelenverwandte, Partner, Gemeinderat oder Regierungen, es ist das Gefühl, die Entscheidungen und Ereignisse zu kennen, die unsere Vorstellung von einem besseren Tag beeinflussen, und Teil dieser Entscheidungen zu sein. Wenn wir selbstgefällig und bequem werden, dann fallen die Dinge auseinander. Im Laufe der Geschichte hat das Zusammentreffen und Kämpfen für das, was richtig ist, die Zukunft für Generationen immer heller gemacht. Aktion ist immer erforderlich.”

Nicht nur dieses Stück kommt mit bestens passendem Bläser-Satz daher, der immer eine besondere Note verleiht, und Kelvins ebenso kraftvolle wie charismatische Stimme ist auch diesmal wieder ein Erlebnis. Manchmal denkt man an gute alte Musik a la The Doors, und das nicht nur beim Klangregen des “Hurt Interlude”, aber die Mixtur aus Funk, Rock, Soul und HipHop-Würze, die The Heavy aufbieten, ist natürlich sehr modern und auch klanglich voll auf der Höhe der Zeit.

Auch wenn Gitarrist Daniel Taylor erklärt, er wolle “Musik für Leute machen, die mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind”, spielt die Atmosphäre der Songs auch oft eine entscheidende Rolle, wie beim leicht psychedelischen “Put The Hurt On Me”, welches mit sphärischen Klängen und gutem Gitarrensolo ausklingt.

Ein weiteres Highlight der Scheibe ist der Uptempo-Funk-Smasher “Better As One”, geschrieben nach den furchtbaren Vorfällen bei den rechtsextremen Demonstrationen in Charlottesville 2017. Kelvin Swabvy erklärt: “Vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse in Charlottesville ist die Vorstellung, dass in einer sich ständig verändernden Welt, immer noch für Spaltung und Rassismus eingetreten wird, absolut unglaublich. Wir erwarten von unseren Staatsoberhäuptern, solche Handlungen zu untersagen, zu zerstören und zu diskreditieren, wenn diese einem friedlichen Alltag abträglich sind. Wenn sie sich dazu entscheiden, es nicht zu tun, müssen wir, das Volk, zusammenkommen und zeigen, dass Stärke, Glück und ein schönes Leben erreichbar sind, wenn wir als Einheit arbeiten”.

Ein tolles Album, das mit dem ruhigeren “Burn Bright” im sanfteren Soul abgeschlossen wird. Schade, dass die Jungs bei uns nur das längst ausverkaufte Konzert am 25. Mai in Berlin anberaumt haben.

theheavy.co.uk
facebook.com/theheavy73

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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