The Naked And Famous
“Recover”
(CD, Somewhat Damaged Ltd., 2020)
Nachdem die neuseeländische Indie-Pop-Formation The Naked And Famous ihr neues Album “Recover” eigentlich im Mai veröffentlichen wollte, liegt es nun mit zwei Monaten Verspätung vor. Von einer fünfköpfigen Band zum Duo geschrumpft bieten die Gründungsmitglieder Alisa Xayalith und Thom Powers auf 49 Minuten insgesamt 15 Stücke, von denen sie nicht weniger als vier ja bereits voraus geschickt hatten.
Dass thematisch munter zwischen eher traurig geprägten und optimistischeren Inhalten abgewechselt wird, wird direkt zu Beginn schon deutlich. Der sphärische Titelsong handelt als Opener vom kaum verschmerzbaren Tod der Eltern. Das gleichzeitig getragen und tanzbar, aber ebenfalls eher minimalistisch angerichtete “Sunseeker” sucht hier schon weit optimistischer nach der Kraft der Lichts, bevor “Bury Us” trotz seines Titels flotter, stimmungsvoller und treibender zur Sache geht.
Das größtenteils autobiografische Album spiegelt gemischte Gefühle in einer oftmals nicht von Gerechtigkeit und Wärme geprägten Welt wider, mit dem Willen, sich trotzdem zu entfalten und das Beste daraus zu machen. Powers sagt über das neue Album, dass das Duo “sich selbst und seine künstlerische Ausdrucksform wiedergefunden hat. Das Album ist Ausdruck einer künstlerischen Heilung und unser Weg in die Zukunft. Wir hoffen, dass unsere Botschaft der Heilung und Resilienz auch auf die Hörer eine Wirkung haben.”
Auch die Single “Come As You Are” passt bestens hierzu, denn das Midtempo-Stück ist eine Hymne an die Individualität und den Stolz, man selbst zu sein zu können, während das ebenfalls voraus geschickte “Death” als langsam angerichteter Synthiepop-Song thematisiert, wie begrenzt unsere Zeit miteinander wirklich ist.
Auch wenn die Formation sehr viel kleiner geworden ist, wird in den Refrains zumeist mit mehrstimmigem, fast schon choral klingendem Gesang gearbeitet. Mit “Everybody Knows” und “Easy” gibt es zwar weitere etwas schmissiger arrangierte Tracks, wie bei “Well-Rehearsed”, “Count On You”, “Monument”, “The Sound Of My Voice”, “(An)aesthetic” und “Coming Back To Me” fließen die meisten Stücke aber eher seicht voran.
In der Summe lässt sich die Scheibe zwar gut anhören, sie bietet aber doch zu wenige Highlights und auch zu wenig Abwechslung, um einen vom Hocker zu hauen.
www.thenakedandfamous.com
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Bewertung: 6 von 10 Punkten
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