Home MusikCD-Rezensionen The Script grooven auf ihrem neuen Album mehr und lassen Kantigkeit vermissen

The Script grooven auf ihrem neuen Album mehr und lassen Kantigkeit vermissen

Autor: Tobi

The Script "Satellites"

The Script

“Satellites”

(CD, BMG, 2024)

Jetzt bestellen bei Amazon.de


Wenn The Script mit “Satellite” ihr neues Album veröffentlichen, dann ist dies nach sechs Nummer-1-Alben in Großbritannien und zwei Platin-Singles in den USA für die Fans natürlich ein Grund zur Freude – und auch für alle anderen interessant, hat es doch eine traurige Vorgeschichte. Nach dem krankheitsbedingten, viel zu frühen Tod von Gitarrist Mark Sheehan im Alter von nur 46 Jahren im April 2023 wollte Sänger Danny O’Donoghue seinen guten Freund würdigen, indem er die irische Pop-Rock-Band weiter leben ließ. Hierfür begann Danny zu experimentieren, mit dem berühmten analogen Drumcomputer 808 ebenso wie mit mehr von R&B beeinflussten Klängen.

Gemeinsam mit den Hitmachern Steve Robson (Rascal Flatts, Take That) und Wayne Hector (One Direction, Nicki Minaj) sowie seinem Bandkollegen Glen Power erarbeitete er zwölf neue Songs, die nun also vorliegen – als limitierte Hardcover-Buch-CD, schwarze Vinyl und Standard-CD sowie digital. The Scripts offizieller Band-Shop bietet außerdem eine limitierte Auflage in weißem Vinyl und Versionen auf Kassette.

The Script (© Jordan Rossi)

(© Jordan Rossi)

Einen ersten Vorgeschmack auf die 36 Minuten boten The Script Mitte Mai mit der treibenden Single “Both Ways”, die nun auch als Opener fungiert. Sehr groovy geht es hier zu, im Uptempo bestens tanzbar und mit eingängiger Melodie ausgestattet samt Refrain-Gepfeife und Uh-uh-uhs.

Mit dem ähnlich angelegten, ebenfalls bewegungsfördernden “Unsaid” als zweitem Track machen Danny O’Donoghue und Co. klar, dass die Einstufung als Rockband vielleicht gar nicht mehr passt, sind Gitarren hier doch zwar präsent, aber ohne Riffs und Progressivität. Kein Rock mehr? Doch, auch dieser ist noch vertreten, wie die beiden nachfolgenden Stücke zeigen, das sich im Midtempo dem Schmerz stellende “Home Is Where The Hurt Is” und die getragen fließende, mit bereichernden Streichern schön angelegte Power-Ballade “At Your Feet”, die als zweiter Vorbote fungierte.

Mit Songs wie dem zwischen ruhigen und energetischeren Passagen wechselnden, dem verstorbenen Bandkollegen gewidmeten “Gone”, dem Folk-lastigen, Ängste und Depressionen thematisierenden “Inside Out”, dem noch von Mark mitgeschrieben Titelsong “Satellites” als weiterer, hier noch weit ruhigerer Ballade und dem eingängigen Kopfnicker-Midtempo-Rock-Stück “One Thing I Got Right” geht es abwechslungsreich weiter.

Das lässt sich sicher alles gut anhören, jedoch fehlt es dem neuen Album der Jungs an einer gewissen Kantigkeit, die es spannender machen würde, ist es doch klar mehr auf Groove und poppige Eingängigkeit ausgerichtet. Dies spiegelt vor allem in der zweiten Hälfte wider, in Nummern wie “Falling Flying” oder “Before You Go”, die eine etwas weichgespült anmutende Schlussphase der Scheibe einläuten, mit dem seichten “Promises” und dem auf Ohrwurm und Mitsingen gebügelten Abschluss “Run Run Run” finalisiert. So ist “Satellites” eine Scheibe, bei der kein Song wirklich schlecht ist, aber auch keiner zu begeistern weiß, und die zu weit von rockigen Elementen abrückt.

The Script sind bis Ende Oktober 2024 auf Welttour als Special Guest von P!nk. Anschließend gehen sie im November auf eine große UK und Europa Tour, vom 13. November bis 7. Dezember mit Tom Walker als Support. Hier sind sie bei uns live zu sehen:

03.12.2024 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
09.12.2024 Berlin, Uber Eats Music Hall
10.12.2024 München, The Zenith

www.thescriptmusic.com
facebook.com/thescript
instagram.com/thescriptofficial

Bewertung: 6 von 10 Punkten

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)

Related Articles