Home MusikCD-Rezensionen Kasabian-Gitarrist und -Songwriter “Serge” Pizzorno veröffentlicht sein Solo-Debüt

Kasabian-Gitarrist und -Songwriter “Serge” Pizzorno veröffentlicht sein Solo-Debüt

Autor: Tobi

The S.L.P. "The S.L.P."

The S.L.P.

The S.L.P.

(CD, Columbia, 2019)

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Sergio Lorenzo “Serge” Pizzorno kennen wir bisher vor allem als Gitarrist und Songwriter von Kasabian. Nun sammelt er seine Initialen zusammen und veröffentlicht als The S.L.P. sein selbstbetiteltes Solo-Debütalbum.

“Die Sache ist die”, erklärt Serge, “eigentlich hatte ich gar nicht vor, ein Album wie ‘S.L.P.’ zu machen”. Nach dem Ende der Kasabian-Tour zum fünften UK-Nummer-Eins-Albums in Folge, “For Crying Out Loud”, fand er jedoch immer mehr Gefallen an dem Gedanken an eine Solo-Platte. “Ich habe seit 2004 alle paar Jahre ein Kasabian-Album gemacht, ich habe meine Standard-Prozeduren und meine bevorzugten Arbeitsweisen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich einen Reset brauche, so dass ich auch das nächste Kasabian-Album mit einer ganz neuen Perspektive angehen kann.”

Man durfte gespannt sein, wie die Scheibe des 38-Jährigen klingen würde. Oft ist es ja so, dass Musiker bekannter Formationen sich solo eher experimentell ausleben und man es als Fan der Band schwer hat, die Scheibe in sein Herz zu schließen. Bei Pizzorno ist es anders. Er bietet auf 39 Minuten zwölf Tracks, die man auch auf einem Kasabian-Album ohne Umschweife akzeptiert hätte – und doch nutzt er es aus, nicht in ein klangliches Mieder geschnürt zu sein.

Mit “Meanwhile… In Genova” eröffnet ein feines Instrumental die Scheibe, dessen Western-Groove an Stücke wie den Kasabian-Klassiker “Club Foot” erinnert, das aber auch voller Atmosphäre steckt. Mit “Lockdown” geht es ruhig basiert weiter, und zwischen chilligem Dream-Pop, sanftem Rock, einer Prise Jazz-Elementen und Elektroklängen schleicht die Nummer betörend voran.

Einige Stücke sind – wie die genannten – direkt zugänglich und wissen einen ohne Umschweife zu überzeugen mit ihrer Klasse. Die Single “((trance))” lullt einen im Midtempo ein, das entspannte “Nobody Else” besitzt sogar einiges an Latino-Charme, “Favourites” groovt mit Little Simz als Gast zwischen Alternative Rock und HipHop ab. Mit dem voran treibenden “The Wu”, dem effektvoll verknarzten “Soldiers 00018” oder dem zuerst recht monoton anmutenden “The Youngest Gary” gibt es aber auch sperrigere Nummern, in die man sich reinhören muss. Da macht es einem das abschließende, entspannte “Meanwhile… In the Silent Nowhere” doch wieder viel einfacher.

In jedem Fall ein sehr interessantes Album eines guten, einfallsreichen Songwriters, dessen Gesang gut zur Musik passt. Serge arbeitet nun an Plänen für S.L.P.-Liveshows, wo er die Songs in einer Art Rolle spielen wird: “Jeder Song wird dann ein Teil meines Bühnencharakters, ich schlüpfe ganz in diese Rolle”. Und S.L.P. soll keine Eintagsfliege bleiben. “Es existiert jetzt und das ist wirklich aufregend, denn ich habe dieses Outlet und ich kann diese Person in dieser Welt sein. In Zukunft will ich allerdings mehr Kollaborationen machen und diese Tür noch mehr öffnen. Das S.L.P.-Projekt wird ein Ort werden, den ich immer aufsuchen kann und an dem ich machen kann, was ich will. Es ist so wichtig, so etwas zu haben. Mein Leben in der Band und meine Jungs, das ist ein Teil von mir und das wird auch immer so sein. Aber dann gibt es noch diese anderen Sachen, die ich loswerden muss, denn sonst werde ich nicht in der Lage sein, mich weiter zu entwickeln.” Und auch an neuem Kasabian-Material arbeitet Serge – wir können also gespannt sein, was von ihm noch alles zu hören ist.

www.the-slp.com
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Bewertung: 7 von 10 Punkten

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