The Wombats
“Oh! The Ocean”
(CD, Awal, 2025)
Nachdem The Wombats auf ihrem fünften Album “Fix Yourself, Not The World” (lies unsere Rezension hier) 2022 mit abwechslungsreichen, eingängigen Indie-Pop-Rock-Songs überzeugten und hiermit in Großbritannien nach drei vorigen Top-5-Platzierungen erstmals die Spitze der Albumcharts erobern konnten, meldet sich das britische Trio aus Liverpool nun mit “Oh! The Ocean” zurück.
Okay, der sechste Longplayer erschien bereits Mitte Februar 2025 und somit sind wir reichlich spät dran mit unserer Rezension, doch wir wollen nicht versäumen, euch auch diese Scheibe wieder ans Herz bzw. Ohr zu legen, lassen sich doch die neuen Songs auch wieder sehr gut anhören.

(© Julia Godfrey)
Nachdem Sänger/Gitarrist Matthew “Murph” Murphy, Bassist Tord Øverland Knudsen und Schlagzeuger Dan Haggis “Fix Yourself, Not The World” pandemiebedingt noch örtlich getrennt in Los Angeles, Oslo und London einspielten, kamen die drei im Juli letzten Jahres natürlich wieder persönlich zusammen, um im Echo Park in L.A. mit ihrem neuen Produzenten John Congleton (St. Vincent, Wallows, Death Cab for Cutie) zu arbeiten und aufzunehmen. Heraus kamen insgesamt rund 50 neue Stücke, von denen wir nun zwölf auf knapp über 42 Minuten geboten bekommen.
Der Titel “Oh! The Ocean” bezieht sich auf einen Ausflug, den Frontmann Murph während eines Familienurlaubs zum Strand unternahm und bei dem er selbigen, das Meer und die Küste gefühlt erstmals so richtig wahrnahm, mit der Erkenntnis, vorher wie mit Scheuklappen gelebt haben zu müssen.
So finden sich nun der Strand und die See auch hier und dort in den Texten wieder, wenn es in der gemütlichen Popnummer “Grim Reaper” heißt “I don’t ever, ever wanna leave, let the grim reaper keep calling me. We’ll be laying on a beach, wherever I go, you’ll follow me”, oder in der eingängigen Midtempo-Single “Can’t Say No” dumme Ideen aufkommen a la “Come and steal a car with me and we’ll drive it to Belize. Just show me the dotted line, you know I’ll sign it every time, build a boat out of some leaves and set sail for the Far East.”
Natürlich geht es aber beileibe nicht nur um den Ozean. Der mit knarzigen Rockmomenten und mitsing-optimiertem “Na na na na”-Teil im Refrain gewürzte, aber ansonsten auch eher entspannt ins Ohr kriechende Opener “Sorry I’m Late, I Didn’t Want To Come”, der als erste Single vorausgeschickt wurde, handelt von generellem Genervtsein, das bewusst schleppende und entschleunigte “Kate Moss” von überall zu erkennendem Chaos, und im mit Keyboard-Klängen ergänzten “Gut Punch” geht es um gleichzeitiges Fühlen von Glück und Traurigkeit.
Natürlich gibt es aber auch wieder rockiger angerichtete Nummern, wie die treibende, packende Single “Blood On The Hospital Floor” über wechselhafte Stimmungen und Dinge, die schlimm aussehen, aber zu fixen sind, das hinten raus voller im Klang werdende “My Head Is Not My Friend” oder das pumpend rockende “The World’s Not Out To Get Me, I Am”.
Mit den grooviger angerichteten “I Love America And She Hates Me” und “Reality Is A Wild Ride”, dem bedrohlicheren “Swerve (101)” über schlechte Auswirkungen des heutigen Social-Media-Wahns und dem dann zum Abschluss noch einmal gechillt angerichteten “Lobster” wird ein weiteres gutes Album der Wombats abgerundet, das sich wieder gut durchhören lässt.
Hier sind The Wombats live bei uns zu erleben:
1. April 2025 Köln, E-Werk
3. April 2025 München, Theaterfabrik
7. April 2025 Berlin, Columbiahalle
8. April 2025 Münster, Jovel Music Hall
www.thewombats.co.uk
facebook.com/thewombatsuk
instagram.com/wombatsofficial
Bewertung: 7 von 10 Punkten
(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)