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“Unter meinem Bett 6” beschert weitere zeitgemäße Kinderlieder

Autor: Tobi

"Unter meinem Bett 6"

Various

“Unter meinem Bett 6”

(CD, Oetinger Audio, 2020)

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Nach dem Erfolg der ersten fünf “Unter meinem Bett”-Compilations geht es nun in Runde sechs. Wie schon auf den vorherigen Scheiben bieten verschiedenste Künstler und Bands Kinderlieder für die Kleinen ab vier Jahren. Was dabei Tolles heraus kommen kann, wenn Künstler mal Musik für Kids machen, die man hierfür bisher nicht kannte, haben in den letzten Jahren ja einige Bands bewiesen, ob nun die Ohrbooten mit ihrem Projekt D!E Gäng oder eben auch im Rahmen dieser Compilation-Reihe Künstler wie Bela B (Die Ärzte), Maxim, Keimzeit, Clueso oder auf der fünften Ausgabe Christopher Annen von AnnenMayKantereit, MiA. und Dokter Renz von Fettes Brot.

Auf den 55 Minuten der sechsten “Unter meinem Bett”-Compilation findet man 16 Songs und auch wieder einige bekannte KünstlerInnen aus der Erwachsenen-Musik, die sich beteiligt haben. Olli Schulz singt im fröhlichen, flotten Gitarrenpop-Song “Oscar & Charlie” über zwei Pferde, die sich ein neues Zuhause suchen. Pohlmann widmet sich in seinem mit Südstaatenklängen aufwartenden, groovigen “Wespensong” dem Sommer und den mit ihm kommenden, lästigen Stechfliegern. Cäthe beschert mit “Ballerina” ein beschwingtes und leicht rockiges Lied über die Freundschaft zu ihrem Spielzeug.

Auch Bosse ist dabei und sinniert zusammen mit Francesco Wilking, dem Koordinator der Compilation-Reihe und Frontmann der Band Tele, und dessen Tochter Elsa im gemütlich angerichteten “Hund und Katze” über die mögliche Freundschaft verschiedener Charaktere, die eigentlich ja doch vieles gemein haben. Francesco ist vorher auch bereits im eröffnenden, elektronisch blubbernden “Ich leb in der Zukunft” zu hören, hier zusammen mit Moritz Krämer, mit dem er das Grundgerüst der Band Die Höchste Eisenbahn bildet – und als weitere Tochter von Francesco ist hier Martha mit am Start. Sie malen ein Bild einer zum Glück eher nicht realistischen Zukunft, in der sich die Menschheit technisch zurückentwickelt hat, denn die mit harter Hand regierende Erde hat hier die Macht selbst übernommen und Olivenbäume dominieren.

Ansonsten sind wir mit Gorilla Club, dem Kinderlieder-Projekt der Kölner Band Locas In Love, “Im Kino”, Tiere streicheln Menschen bereiten mit dem tanzbaren “Mit Büchsenschuh im Hopserlauf” ebenso wie Deniz & Ove mit ihrem “Die Niddeldiddids” Kinder-Freude, und Thomas Rost offenbart sich als “Antoine der Stadtschwan”, während Masha Qrella im entspannt dahin fließenden “Ich hab’s viel besser als du” nur zu gerne ein Känguru ist.

Lisa Who spricht mit dem Piano-Popsong “Ich kann das alleine” vielen Kindern aus der Seele, ebenso wie Matze Rossi mit “Ich habe keine Angst” als Ode an bekräftigende Vorbilder im privaten Umfeld. Familie Wermut macht zudem klar, dass “Fragen fragen” als Kind erlaubt sein muss, denn Interesse ist immer gut.

Dino Paris & Der Chor der Finsternis feat. Sukini stellen progressiv poppig fest: “Das Universum ist ein Spielplatz” – und streuen hier auch tiefgründigere Gedanken mit ein, denn Spielen kann man doch mit jedem, und als Kind sollte man auch viel über sich selbst bestimmen. Auch Larissa Pesch bringt eine wichtige Botschaft und singt eine jazzige Pop-Hymne für die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher “Liebe”. Abschließend gibt es mit “Ich finde ja, du leuchtest” von DerHundMarie alias Max Schröder noch eine sympathisch poetische, sanft instrumentierte Zuneigungserklärung.

Auch die sechste Ausgabe der Compilation-Reihe lässt sich wieder gut anhören und bereitet kleinen wie großen Hörern Spaß. Es ist allerdings wie schon zuletzt, inhaltlich ist auch diese Zusammenstellung nicht so weit greifend wie die dritte Ausgabe, auf der ja sogar Themen wie Sorgen von Flüchtlingskindern oder Umgang der Menschen mit der Erde in einigen Songs ganz deutlich behandelt wurden. Auch das ist in Kinderliedern heute nicht nur bestens möglich, sondern wichtig. Hiervon hatten wir uns wieder etwas mehr für Teil sechs gewünscht, aber nur Dino Paris feat. Sukini und Larissa Pesch gehen wirklich mehr in die Tiefe – na dann wünschen wir uns halt mehr davon im siebten Teil, der hoffentlich kommen wird.

www.oetinger.de/hoeren/unter-meinem-bett
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Bewertung: 7 von 10 Punkten

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