Wanda
Ciao!
(CD, Vertigo Berlin, 2019)
Wanda sagen “Ciao!”. Genausowenig, wie ihr letztes Album “Niente” (lies unsere Rezension hier) 2017 sich aber als Niete entpuppte, bedeutet das neue einen Abschied. Kurz, griffig, gerne italienisch dank der Wurzeln von Sänger Marco – so sind sie halt, die Titel ihrer Alben, und sollen nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Na dann widmen wir uns rasch diesem.
14 Songs findet man auf den 45 Minuten des Longplayers in seiner regulären Version, die auf CD und LP zu haben ist – digital kommen in der Deluxe-Variante noch fünf Bonustracks hinzu. Die fünf Jungs aus Wien wissen auch mit ihrem vierten Album zu gefallen. Eröffnet wird dieses von der mitreißenden, Stimmung machen Single “Ciao Baby”, die einen perfekten Einstieg bietet.
Nachdem die Alben “Bussi” (2015) und “Niente” (2017) beide zu großen Erfolgen wurden und jeweils in der österreichischen Heimat die Spitze der Charts und bei uns Rang 5 erklommen, muss man kein Hellseher sein, um voraus zu sagen, dass auch “Ciao!” sich wieder gut platzieren wird. Selbstverständlich ist dies allerdings nicht, zeigten doch zum Beispiel die Landsmänner von Bilderbuch zuletzt, wie man gewonnenen Kredit auch schnell wieder verspielen kann, denn trotz Erfolgen in Austria gingen bei ihnen die Verkaufszahlen zurück, vor allem außerhalb des Alpenlands.
Wanda hingegen sind nicht am eigenen Hype gescheitert und bieten Musik, mit der sie sich treu und doch immer interessant bleiben, auch immer wieder mal was Neues bieten. Als zweite Single haben Marco Michael Wanda (Gesang, Gitarre), Christian Immanuel Hummer (Keyboard), Manuel Christoph Poppe (Gitarre), Reinhold Weber (Bass) und Lukas Hasitschka (Schlagzeug) mit “Nach Hause gehen” auch den zweiten Song der Scheibe ausgewählt. Dieser kommt mit weit mehr Funk und Groove daher, mit seinen Widerholungen allerdings auch etwas sperrig, und besitzt bei weitem nicht so viel Ohrwurm-Potential wie die erste Single.
Textlich beschäftigen sich Wanda wieder bildhaft mit diversen Themen, wie Träumen, Liebe, schwierigem Charakter, Trennungssehnsucht, Freundschaft oder dem Sinn des Lebens. Musikalisch bleiben sie sich hierbei oft treu, bieten neben dem typischen, hin und wieder von Streichern bereicherten Gitarrenpop mit Einflüssen aus Rock ‘n’ Roll aber auch bluesige Momente (“Ein schneller Tod”), 60er-Sound-Anleihen (“Vielleicht”), groovigen Rock (“Nix reparieren”) oder knarzigen Avantgarde-Rock (“Swing Shit Slide Show”). Eine wirkliche Ballade hingegen wird diesmal ausgelassen.
Wer auf ein ruhiges Schmankerl wie das tolle “Ein letztes Wienerlied” vom letzten Longplayer nicht verzichten will, der sollte eine Variante mit Bonus-Tracks wählen, denn hier findet man eine feine Liveaufnahme des Stücks aus der Wiener Stadthalle vom letzten Jahr. Außerdem gibt es vier Demo-Aufnahmen, wobei neben akustischen Versionen von “Ein komischer Traum”, “S.O.S.” und “Swing Shit Slide Show” vom Album mit “Puch Maxi” auch eine sonst nicht zu findende Mofa-Hymne erklingt.
Das neue Album ist von Paul Gallister erneut gut produziert worden, und auch wenn Wanda nun schon länger beim Major-Label veröffentlichen und Erfolge feiern, hat ihre Musik durch die teilweise vorhandenen progressiven Elemente und den ausdrucksstarken Gesang von Marco ihr angenehmes Indie-Flair nicht verloren. Das ist gut und lässt sich bestens anhören.
Hier sind Wanda in 2020 live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
25.02.2020 Würzburg, Posthalle
26.02.2020 Mannheim, Rosengarten
28.02.2020 Berlin, Max Schmeling Halle
29.02.2020 München, Olympiahalle
02.03.2020 Ulm, Ratiopharm Arena
04.03.2020 Leipzig, Haus Auensee
09.03.2020 Wiesbaden, Schlachthof
12.03.2020 Dortmund, Warsteiner Music Hall
13.03.2020 Köln, Palladium
08.05.2020 Regensburg, Donau-Arena
09.05.2020 A-Innsbruck, Olympiahalle
15.05.2020 A-Wien, Stadthalle
16.05.2020 A-Wien, Stadthalle
18.07.2020 A-Graz, Freiluftarena B
www.wandamusik.com
facebook.com/wandamusik
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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