Home MusikCD-Rezensionen Xenia Beliayeva balanciert zwischen Synthiepop, EBM und sphärischem Techno

Xenia Beliayeva balanciert zwischen Synthiepop, EBM und sphärischem Techno

Autor: Tobi

Xenia Beliayeva "Riss"

Xenia Beliayeva

“Riss”

(CD, Manual Music, 2018)

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Mit “Riss” legt Xenia Beliayeva lange acht Jahre nach ihrem Debüt “Ever Since”, welches auf T. Raumschmieres Label Shitkatapult erschien, einen zweiten Longplayer vor. Untätig war sie hierbei nie. Bereits im Jahr 2000 fing Xenia als A&R-Manager beim Hamburger Urgestein-Label Ladomat an, veröffentlichte dann 12″-Vinyls auf Labels wie Datapunk, Different, Systematic Recordings oder Einmusika, arbeitete u.a mit Künstlern wie Dubfire, Oliver Huntemann, Miss Kittin und Marc DePulse zusammen.

Mit ihrer Musik, ihren DJ-Sets und ihrer Radioshow “Radio Xenbel” hat sich Xenia Beliayeva längst einen Namen gemacht und es hierbei geschafft, sich nicht in stilistische Schubladen stecken zu lassen bzw. sich aus diesen kreativ zu befreien.

Die vorliegenden, wieder zusammen mit André Winter erschaffenen 62 Minuten des zweiten Albums sind der beste Beweis hierfür. Die beiden schaffen es, zwölf interessante Tracks zu verabreichen, die irgendwo zwischen Synthiepop, Techno und EBM liegen, somit wird natürlich auch irgendjemand die eher als Sammelbegriff dienende und somit überflüssige EDM-Schublade aufhalten.

Das Schöne an den Stücken ist, dass sie nicht nur klanglich voll überzeugen mit massiven Elektroklängen, starken Beats, sphärischen Flächen und bestens passendem Gesang, der auch mal nur gesprochen wird, sondern dass sie abwechslungsreich und intelligent gestrickt daher kommen. Der Opener “High Expectations”, das ebenfalls ausgekoppelte “Because”, das knackige “Cross The Line” und das bedrohliche “Reihe 5” sind am ehesten im düsteren Elektropop anzusiedeln und wissen zu gefallen. Gleiches gilt auch für die technoideren Nummern “Razor”, “Noir”, “Leise Schritte” und “Mins” oder für die etwas härter in Richtung EBM tendierenden “Televisor” und “BPD”.

Eigentlich aber ist jede Einordnung hinfällig, denn die Tracks haben immer auch etwas von den anderen Stilen in sich, sind eher eine dunkle und oftmals auch progressive Gratwanderung zwischen den Welten, was sie sehr interessant macht. Gelungene Scheibe, die eine tolle Atmosphäre versprüht – da wünscht man sich Discos wie das frühere Berliner “Linientreu” zurück…

Live ist Xenia Beliayeva hier zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
31.03. Leipzig, Elipamanoke
07.04. Hamburg, Moiré
14.04. Frankfurt, Karlson Club

www.xenbel.net
facebook.com/xeniabeliayeva

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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