#zweiraumsilke
“Detox”
(CD, Musik ist Weltsprache, 2019)
Mit “Detox” legt eine der interessantesten neuen Bands im deutschsprachigen Raum ihr Debütalbum vor. Die Rede ist von #zweiraumsilke. Während man durchaus zweifeln darf, ob sie sich mit dem Hashtag am Anfang des Namens einen Gefallen getan haben, sorgen sie musikalisch für wenig Stirnrunzeln.
Auf 52 Minuten präsentiert das elfköpfige Kollektiv eine groovige Mischung aus HipHop, Soul und Funk, die in jeder Beziehung überzeugt. Hierbei geht es sehr abwechslungsreich zu. Als Opener fungiert der Titelsong und packt einen als treibende HipHop-Nummer mit ebenso witzigem wie gesellschaftskritischem Text über Gesundheitswahn, neue Selbstüberzeugung und damit verbundene Abzocke – Entgiftung für die Ohren, gleich zum Start.
Wie hier schon zu vernehmen spielen auch Bläser immer wieder eine Rolle in den Tracks der Formation, und zusätzlich zu fetten Brass-Momenten wird auch Cello eingesetzt. Mit dem entspannt angerichteten Chiller “Bär”, bei dem auch die E-Gitarre dahin fließt, und dem stimmungsvollen Uptempo-Liebeslied “Nachtbus” gab es weitere Vorab-Singles. Zu diesen gesellte sich kurz vor Veröffentlichung des Albums noch der sich wunderbar voran schleppende “Mann im Mond” über nächtliches Feiern, um den mühsamen und ermüdenden Alltag zu vergessen.
So abwechslungsreich geht es auch weiter. Klanglich von Produzent Kraans de Lutin (Seeed, Culcha Cundela, Flo Mega) optimiert findet man eine feine Soulnummer wie “Spiegel” mit weiblichem Gesang ebenso wie eine gemütliche Mischung aus HipHop und Funk in “Nichts”, entspannten HipHop-Pop auf der “Insel” ebenso wie das leicht jazzig angerichtete “Meine Freunde” über den Vergleich mit dem Freundeskreis, und bei “Silke” geht es auch mal etwas progressiver zu, bevor der “Valentinstag” dann wieder die Hüften in Bewegung versetzt.
Mit “Alles” gibt es eine Nummer, auf der sich die Elf noch mit Yasmo und Textor verstärkt haben, und auch hier geht es mitreißend zu, wenn mächtig groovy klar gemacht wird, dass alles kann, aber nichts muss. Textlich bleibt das Album immer interessant und erzählt witzig und gerne auch mal selbstironisch aus dem Leben, ohne hin und wieder auf Meinungen und Botschaften zu verzichten, die aber sehr charmant verabreicht werden.
So gibt es mit “Schlaf” am Ende auch eine ruhige, sogar leicht düstere Nummer über körperliche wie mentale Kraftlosigkeit, bevor das nur auf CD und Vinyl enthaltene “Badewanne” als Bonustrack im Midtempo mit Autotune-Gesangseffekt wieder Elan versprüht. Wenn man bedenkt, dass die Scheibe per Crowdfunding realisiert wurde, dann kann man nur froh sein, dass so etwas heutzutage möglich ist, denn der Longplayer weiß rundum zu gefallen.
Hier sind #zweiraumsilke live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).
22.06. Würzburg – Umsonst & Drauße
23.06. Nürnberg – Katharinenruine – Release-OpenAir
29.06. Karlsruhe – Unifest
08.08. Luhmühlen – Elbenwald Festival
09.08. Eschwege – Open Flair Festival
15.08. Lippstadt – Alstadtfest
16.08. Bremen – Golden City
23.08. Lüneburg – Jakob Festival
24.08. Feuchtwangen – Feichtklangfestival
www.zweiraumsilke.de
facebook.com/zweiraumsilke
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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