Editors
“Black Gold”
(2CD, Play It Again Sam, 2018)
Nachdem sich die Editors letztes Jahr auf ihrem sechsten Studioalbum “Violence” (lies unsere Rezension hier) mal wieder in Bestform präsentierten und mit den “The Blanck Mass Sessions” (mehr hier) im Mai dieses Jahres experimentell-elektronische Versionen einiger Album-Tracks nachlegten, bescheren die Briten uns nun nach sechs Alben in 14 Jahren mit “Black Gold” eine erste “Best Of”-Scheibe.
Nach erfolgreichen Stücken müssen die Indie-Rocker hierbei nicht lange suchen, platzierten sich doch alle ihre Alben in den britischen Top-Ten, und auch hierzulande schafften dies die Jungs dreimal. “Conversations about a ‘Best Of’ had been going on for the past three or four years, but it never felt like the right moment,” erklärt Frontmann Tom Smith. “We were always cracking on with a new album.” Aber Sänger/Gitarrist/Pianist Tom Smith, Russel Leetch (Bass, Synths) und Ed Lay (Schlagzeug, Percussions) haben jetzt jeweils drei Alben mit ihrem ursprünglichen Gitarristen Chris Urbanowicz und drei mit den aktuellen Mitgliedern Justin Lockey (Gitarre) und Elliott Williams (Gitarre, Keyboard) eingespielt – “so it felt like a good time to do it.”
Die Sammlung erscheint in zwei Editionen. Die einfache CD bietet hierbei auf 71 Minuten 16 Stücke inkl. drei neuer Songs. Eröffnet wird die Scheibe von der vorab veröffentlichte Single “Frankenstein”, die mit guter Dramaturgie daher kommt, erst ruhiger aufbauend, dann tanzbar treibend und schließlich auch fett knarzig abrockend. Auch der Titeltrack “Black Gold” untermauert als weitere Single die Klasse der Band, werden hier doch melodischer Rock mit Gothic und Verzerrungen fusioniert, auf sehr reizvolle Art und Weise. Die dritte neue Nummer “Upside Down” hingegen setzt im Midtempo eher auf Groove und bringt einen so in Bewegung.
Produziert wurden diese drei Songs von Garrett “Jacknife” Lee (U2, Snow Patrol, REM, The Killers), mit dem die Band bereits an dem 2007er Erfolgsalbum “An End Has A Start” gearbeitet hat. “To still be doing this is something I’m very proud of,” sagt Smith. “These days longevity might not be seen as cool, but I think it is. We’ve solidified what this new version of the band is, and I think the new songs show that the band are hungry.”
Natürlich fehlen die Highlights der sechs Studioalben nicht, und an Tracks wie dem treibenden “Munich”, dem flotten Reißer “An End Has A Start”, dem elektronischen “Papillon”, dem eingängigen Indie-Rocker “Smokers Outside The Hospital Doors” oder auch dem Kracher “Hallelujah (So Low)” aus dem letzten Longplayer hat man natürlich wieder jede Menge Freude. Die Songs zeigen das Klangspektrum und Facettenreichtum einer ganz hervorragenden Band, die sich immer wieder ideenreich präsentiert und mitzureißen weiß.
Die Deluxe-Variante der CD bietet auf einem zweiten Silberling unter dem Titel “Distance: The Acoustic Recordings” auf 32 Minuten acht neu eingespielte, reduziert angerichtete Akustik-Versionen bekannter Editors-Songs, die sowohl die Klasse ihrer Kompositionen als auch die Ausdrucksstärke von Sänger Tom noch einmal besonders belegen.
“Violence”, “Walk The Fleet Road”, “Blood”, “Let Your Good Heart Lead You Home”, “Smokers Outside The Hospital Door”, “Fall”, “Two Hearted Spider” und “Distance” lassen sich mit Streichern und warmen Pianoklängen arrangiert wunderbar anhören und machen die Songsammlung zu einem Muss für alle Fans der Band.
Hier sind die Editors 2020 live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
31.01.2020 Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle
03.02.2020 Berlin – Velodrom
07.02.2020 A – Wien – Gasometer
14.02.2020 CH – Zürich – Komplex 457
15.02.2020 CH – Fribourg – Fri-Son
22.06.2020 Hamburg – Stadtpark
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