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Alicia Keys – Kritik des Konzerts in Bonn am 2. Juli 2004

Autor: Tobi
Alicia Keys live in Bonn 2004

(Fotos: Jörg Böhme … mit bestem Dank!)

Mit Alicia Keys hatte sich am 2. Juli einer der absoluten Megastars im Musikbusiness in Bonn angesagt, um das letzte von nur drei Open Air Konzerten in Deutschland zu spielen, und natürlich war der Museumsplatz – einer der schönsten Freiluft-Konzertplätze – gut gefüllt, wenn auch nicht ganz ausverkauft. Auch wenn man tagsüber noch befürchten musste, dass nur das den größten Teil des Museumsplatzes überspannende Zeltdach einem den Regen vom Leib halten würde – pünktlich zum Abend riss doch tatsächlich der Himmel auf und die Sonne kam wieder mal heraus … irgendwie scheinen die Veranstalter in Bonn gute Verträge mit dem Wettergott abgeschlossen zu haben, erlebten wir selbiges doch auch schon bei den Gigs von den Corrs und Alanis Morissette.

Nachdem eine soulige Vorband mit Coverversionen wir “Purple Rain” die Zeit bestens vertrieben hatte, kam Alicia Keys um 20.30 Uhr auf die Bühne, begleitet von sechs Musikern und drei Background-Stimmen. Auf umwerfende Showelemente wurde verzichtet – die Lightshow hielt sich in Grenzen, reine Tänzer gab es nicht, und in puncto Kostüm fiel nur Alicia selbst mit ihrer sexy goldenen Korsage auf. Der Fokus lag also auf der Musik und auf Miss Keys selbst, die ein klasse Konzert auf den Museumsplatz zauberte. Mit “Karma” und “Heartburn” legte sie los, bevor das flottere “Rock With You” folgte. Nach einigen Songs, bei denen die Backgroundsängerinnen teilweise mit für Bewegung auf der Bühne sorgten, ging Alicia ans Piano und spielte auf selbigem, wofür man sie ja noch mehr liebt als für reine Mikrofon-Performance. Für eine starke Version von “How Come You Don’t Call Me” bezog sie auch das Publikum mit ein. Sowieso richtete sie zwischendurch immer wieder Worte an die Fans, wirkte locker, machte den einen oder anderen Gag – sehr sympathisch.

Stimmlich wusste Alicia Keys voll zu überzeugen, die Klasse ihrer Songs ist unumstritten, und später tanzte sie sogar stellenweise noch, was besonders die Männer im Publikum erfreute – sehr sexy. Zwischenzeitlich dirigierte sie auch mal ihre Band oder räkelte sich lasziv auf ihrem Piano, mit einer herunter hängenden Hand hierbei noch einige Töne spielend. Wow! “Never Felt This Way”, “Butterflyz” und “Goodbye” wurden gespielt, und mit jedem Stück wusste die mehrfach Grammy-ausgezeichnete Songschreiberin und Sängerin aus New York voll zu überzeugen. Die zwischen Soul, Funk und Pop liegende Musik war einfach schön anzuhören, die Hauptdarstellerin zudem schön anzusehen – das Publikum war dementsprechend begeistert. Als dann kurz vor Schluss der große Hit “Fallin'” erklang, ging der Museumsplatz in Jubel unter. Zum Abschied spielte Alicia das tolle “You Don’t Know My Name”, wobei sie vorher jedem ihrer Background-Vokalisten noch einmal besondere Gelegenheit gab, die stimmlichen Fähigkeiten zu demonstrieren – erst sang Jessica Wilson, dann Jermaine Paul, dann Denise Stoudmire, und schließlich alle drei zusammen. Mit einem Reggae-lastigen Stück als frenetisch eingeforderte Zugabe schloss Alicia Keys ein tolles Konzert nach 90 Minuten ab, und es hatte sich sicherlich niemand geärgtert, im Publikum gewesen zu sein.

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Links:
Website von Alicia Keys
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn

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