Fette Beats, dröhnende Bässe, wackelnde Fensterscheiben und ein etwas hilflos wirkendes “Blümchen” (ohne ihre Tänzer wirkte sie ziemlich verlassen) konnte man am 1. Februar im Düsseldorfer “Tor 3” begutachten. Nur gut 500 Fans fanden den Weg dorthin. Es war ein lang erwarteter Termin, zumindest was die Fans angeht, und hier vor allem für die jüngere Generation (die Jüngsten waren vielleicht erst vier Jahre alt), denn Blümchen kam auf Abschiedstour. Nach fünf Jahren auf der Bühne macht Jasmin Schluss, denn aus dem Blümchen ist mittlerweile eine ansehbare “Blume” geworden. Dass sie sich nicht mehr so richtig mit ihrem Image identifizieren kann, das bekam der Fan an diesem Abend auf schmerzliche Weise zu spüren. Der für 17 Uhr angedachte Einlass verschob sich aus technischen Gründen. Doch bevor sich Blümchen auf die Bühne wagte, gab es zwei Vorbands. Die erste Band “Aerger” konnte man sich ja noch genüsslich anschauen, aber als dann die drei Jungs mit ihrem kleinen Vorprogramm fertig waren, kam “Space Bell” auf die Bühne, die 14-jährige soll wohl einmal die Nachfolge von Blümchen antreten (sie sollte sich lieber überlegen, ob sie nicht doch umsatteln möchte). Von Anfang an wurde bei diesem Konzert ein so hoher Pegel gefahren, dass man sich fragen musste, wie Eltern mit ihren kleinen Kindern da hingehen können, ohne Ohrstöpsel parat zu haben. Gegen 19 Uhr kam dann endlich Blümchen auf die Bühne, und das mit viel Getöse und einigen Spezial-Effekten. Die Reise durch fünf Jahre Blümchen konnte endlich beginnen. Es wurde eine Show des “Kopfschüttelns” und “Schmunzelns”, denn schon nach vier Liedern ging Blümchen von der Bühne, um sich umzuziehen (es sollte nicht die einzige Umziehpause sein, es folgten noch einige – man kam sich vor wie auf einer Modenschau). Während Jasmin sich umzog, gaben entweder ein paar Tänzer oder ein paar Tänzerinnen ihr bestes, um die Pausen zu überbrücken. Dass sie den Umgang mit ihren Publikum noch immer nicht gelernt hat bzw. noch immer nicht auf spontane Zwischenrufe reagieren kann, zeigte sich, als eine kleine Gruppe “Manowar”-Fans während einer Ansage das Lied “YMCA” ansangen. Die Reaktion von Blümchen darauf: “Ich habe davon keine Noten”! Solche Aussagen sprechen für sich, und bedürfen keines weiteren Kommentars. Keines der Lieder spielte sie in einer längeren Version, um 20:15 Uhr gab es schon die Zugaben. Es ist vielleicht ganz gut, dass Blümchen mit ihrer Gesangskarriere aufhört, so hat sie genug Zeit, um sich jetzt auf das neue in Ruhe vorzubereiten.
Blümchen – Kritik des Konzerts in Düsseldorf am 1. Februar 2001
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