(Foto: © Tobias Matkowitz)
Na das passte terminlich ja bestens. Nach vier Jahren Umbauzeit wurden die historischen Bauten des Stahlwerks Phoenix West in Dortmund ihrer Bestimmung als Konzerthalle übergeben. Gut, einige Konzerte gab es im letzten halben Jahr bereits in der seitdem als Phoenixhalle fungierenden Location, aber erst jetzt kam es dank eines namhaften Partners zur offiziellen, großen Eröffnung.
Am 27. April 2018 war es soweit, und keine Geringeren als Die Fantastischen Vier, die als Miteigentümer der Four Artists Booking Agentur auch zu den Bauherren der Halle gehören, spielten zur Eröffnung der dank des Kooperationspartners Warsteiner Brauerei nun “Warsteiner Music Hall” benannten Halle. Und warum passte das terminlich gut? Weil am gleichen Tag ihr zehntes Studioalbum “Captain Fantastic” veröffentlicht wurde – lies unsere CD-Rezension hier.
Um 17.30 Uhr wurde das neue Hallenlogo an der Außenwand (siehe Foto oben) feierlich enthüllt, und auch der Wettergott meinte es gut mit den Anwesenden, denn nach einigen Tagen kühlem Regenwetter strahlte die Sonne und bei milden 19 Grad fühlte man sich gleich viel feierlicher. Bevor wir über das Konzert am Abend berichten, ein paar Worte zur Halle. Kurzfazit: Sie gefällt. Steht man vor der Halle und schaut über die Straße, dann sieht man das imposante und optisch beeindruckende Industriedenkmal des still gelegten Hochofens. Die ehemalige Stahl-Produktionskette der Hoesch AG, später von Thyssen-Krupp übernommen, prägt das Gebiet, auch das große Hoesch-Gasometer ist nicht zu übersehen – und doch ist es schön geworden, mit vielen, geräumig angelegten Grünflachen, die hier mit dem Charme ehemaliger Industrie eine Symbiose eingehen.
Die Warsteiner Music Hall passt sich bestens ein mit ihrer roten Backstein-Fassade, und die aufwändig sanierte Location überzeugt auch innen als großer Raum, der 3.600 Zuschauern Platz bietet. Bars, Raucherbereich seitlich vor der Halle, Club-Möglichkeit im Untergeschoss, Toiletten – die Halle funktioniert gut, überzeugte auch mit gutem Sound, was natürlich mit am wichtigsten ist, und zumindest an den Seiten anständiger Klimatisierung. Hier werden sicher noch viele gute Konzerte gefeiert.
(Foto: © Tobias Matkowitz)
Um 20 Uhr kamen die Fantas zum Titelsong des neuen Albums auf die Bühne, der mit seiner klassischen Einleitung natürlich eine optimale Konzerteröffnung darstellt, und hatten das Publikum sofort im Griff. Dass die Halle ausverkauft war, muss man kaum dazu sagen – und doch war es noch eine angenehme Konzertfülle, bei der man sich nicht erdrückt fühlte.
Der Abend bot eine starke Mischung aus Songs vom neuen Album, die bei dieser Record Release Show natürlich nicht fehlen durften, und jeder Menge Klassiker. Zusammen mit einer fünfköpfigen Liveband wussten Smudo, Thomas D., Michi Beck und And.Ypsilon wie gewohnt Spaß zu bereiten, und nicht nur das, man sah den Jungs auch an, wie viel Freude der Abend ihnen selbst bereitete. Während And.Ypsilon im Hintergrund eher ruhig an seinen Geräten alles im Griff hatte, lieferten die anderen drei mal wieder eine actionreiche, energiegeladene HipHop-Show ab, die nichts zu wünschen übrig ließ.
(Fotos: © Tobias Matkowitz)
Dies lag natürlich auch an den Songs. Dass Hits vergangener Tage wie “Populär”, “Name drauf”, “M.F.G.” oder “Yeah Yeah Yeah” gut ankommen würden, das war klar – und gegen Ende brachten die Fantas dann auch ihren inzwischen ja oft eher belächelten Durchbruchs-Hit “Die da” aus dem Jahr 1992 noch zum Besten – augenzwinkernd irgendwo zwischen Selbstironie (Thomas setzte sogar seine alte Brille nochmal auf und machte die damaligen, heute völlig uncoolen Bewegungen) und Kult angesiedelt. Neben den Stimmungsknallern wurden aber auch Highlights wie das Chill-Monster “Tag am Meer” oder Thomas’ eindringlicher “Krieger” verabreicht, und zu “Ernten was wir säen” wurde gut gerockt.
Auch die neuen Songs kamen gut an – und die Fantas genossen das natürlich, strichen die Lorbeeren aber nicht alleine ein sondern erwähnten auch viele, die an dem Album mitgearbeitet haben, wie Samy Deluxe und Curse als Mit-Texter und diverse Produzenten. “Tunnel” wurde direkt am Anfang eingebaut, die weiteren Singles “Endzeitstimmung” und “Zusammen”, für das Clueso als Überraschungs-Gast mit am Start war, fehlten natürlich auch nicht. Von den anderen neuen Songs wurden nur einige gespielt – am euphorischten angesagt und am meisten gefeiert hiervon der hymnische Ohrwurm “Hitisn”, vermutlich die vierte Single des voll überzeugenden Longplayers. Zwischen den Songs gab es wie gewohnt sympathische Ansagen – die Fantas bedankten sich in diesem Zuge auch bei allen ihren langjährigen Wegbegleitern und Fans, und so passte “Troy” dann optimal als Abschluss eines zweistündigen, hervorragenden Konzertabends. Würdiger hätte man die Halle nicht einweihen können.
Eine kleine Bildergalerie vom Konzert findet ihr hier auf unserer Facebook-Seite.
Natürlich folgen noch jede Menge Live-Konzerte im Sommer und dann im Rahmen der großen Hallen-Tour im Winter … und für diese verlosen wir 1×2 Tickets – alle Konzertdaten und Infos findest du hier.
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Links:
Website von Die Fantastischen Vier
Facebook-Site der Warsteiner Music Hall