Home MusikKonzertberichte Marsimoto bescherte den Kölnern eine grüne Party (Köln, 15. Februar 2019)

Marsimoto bescherte den Kölnern eine grüne Party (Köln, 15. Februar 2019)

Autor: Tobi
Marsimoto (Foto: © Paul Ripke)

(Foto: © Paul Ripke)

Während am milden Abend des 15. Februar 2019 kostümierte Jecken ins Kölner E-Werk flanierten, um an der Karnevals-Stunksitzung teilzunehmen, strömte eine weit größere, vielfach grün gekleidete Masse auf der anderen Straßenseite ins Palladium, um mit einem Maskierten Spaß zu haben. Und den hatten sie, denn Marsimoto hatte sich angesagt.

Nachdem sein fünftes Album “Verde” (lies unsere Rezension hier) wie schon die Vorgänger “Grüner Samt” (2012) und “Ring der Nebelungen” (2015) Platz 3 der Charts erreichen konnte, überraschte es nicht, dass der knapp 4.000 Menschen Platz bietende Saal sehr gut gefüllt war, wenn auch nicht ganz ausverkauft.

Um 20 Uhr kam Dead Rabbit langjähriger Wegbegleiter von Marsi und ebenfalls Act des Green Berlin Labels auf die Bühne, und der DJ und Produzent brachte die Menge für 25 Minuten mit chilligen Beats und tiefen Bässen schon ein bisschen in Stimmung, verzichtete aber sonst auf jegliche Animation oder Interaktionen, die überließ er dem Hauptact.

Um 20.40 Uhr betrat Marsimoto die in Neonlicht getauchte Bühne, hinter der eine große Maske mit Lichtstrahlern in den Augen als Bühnenbild diente, den Rest erledigten Lichtermeere und Nebelschwaden – oftmals, aber nicht immer in Grün, passend zum immergrünen Marsi und zum Motto der “Green”-Tour. Hier war man nun also bei Green Cologne, und nicht nur auf der Bühne stieg Nebel auf, auch die Fans hielten sich nicht immer ans Rau(s)chverbot und zauberten passend zu den gerne ja auch mal weedgetränkten Songs süßliche Düfte in die Halle.

Mit “Verde” und “Photoshop” vom aktuellen Album ging es los, und von der ersten Sekunde an hatte Marten Laciny, der unter dem Namen Marteria ja noch erfolgreicher ist, die Fans voll im Griff. Man hat immer wieder das Gefühl, dass er als stimmlich hochgepitchtes Alter Ego Marsimoto hinter grüner Maske noch mehr abgehen kann, ohne hierbei Coolness einzubüßen, selbst wenn er bei “Indianer” mit Federschmuck oder bei “Chicken Terror” mit Hahnenkamm über die Bühne flitzt.

Mit einigen Livemusikern und DJ lieferte Marsi eine energiegeladene Show ab, und nicht nur wenn er “alle Hände hoch” forderte, war die Stimmung im Saal bestens, hier wurde jeder Song gut abgefeiert, auch wenn sie im Arrangement mal etwas von den bekannten Album-Versionen abwichen, was das Ganze umso spannender machte. Auf dieser Straßenseite gab es also keinen Stunk, sondern eine Symbiose aus wortwitzigen, intelligenten Texten, starken Beats, fetten Bässen, tollen Klängen und dazu Marsis Flow und Show plus stimmigen Lichteffekten.

Kraftvolle Smasher wie “Illegalize It” oder “Grünes Haus” fehlten hierbei natürlich ebenso wenig wie die Klassiker “Eine kleine Bühne”, das im Verbund mit “Grüner Samt” gespielt wurde, “Anarchie” oder “Absinth”, das mit fett eskalierendem Elektro-Abgang serviert wurde. Hinzu kamen natürlich viele der Songs vom aktuellen Album, was insgesamt völlig überzeugende 110 Minuten ergab, die mit den ruhigeren Stücken “Solang die Vögel zwitschern gibt’s Musik” und “Friede sei mit dir” als Zugaben etwas nachdenklicher abgeschlossen wurden.

Die weiteren Termine der Tour – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):

19.02.2019 Hannover, Capitol
20.02.2019 Dortmund, FZW
22.02.2019 Frankfurt a.M., Batschkapp
23.02.2019 Stuttgart, Wagenhallen
25.02.2019 München, Muffathalle
26.02.2019 CH-Zürich,Volkshaus
28.02.2019 A-Wien, Gasometer

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Links:
Website Marsimoto
Website des Palladium Köln

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