Endlich, endlich, endlich! Nach Jaaaaaahren des Wartens gab es wieder einmal die Gelegenheit, New Order live in Deutschland zu sehen – und dies nicht unter Wert als Vorband von Robbie “Ich bin der Größte” Williams. Für zwei Konzerte zog es die Engländer nach der Veröffentlichung ihres tollen Albums “Get Ready” (dem ersten seit acht Jahren) in unsere Gefilde. Am Vortag wurde in Berlin die Columbiahalle gefüllt, am 16. November dann das Palladium in Köln. Als Support war Arthur Baker angesagt – ein Name, den ich irgendwie mit einem schwarzen Soulsänger verbunden hatte – nun gut, der war es nicht. Dieser Arthur Baker war ein langhaariger, bärtiger, hippiemäßig aussehender DJ aus New York, der ein fettes Gemisch aus verschiedenen Beats in den Raum dröhnen ließ. Soweit okay, aber einem DJ will man dann doch (im Gegenteil zu einer Vorband) nicht stundenlang auf Konzerten zuhören – kein Wunder also, dass die New Order-Fans um kurz nach 21 Uhr etwas ungeduldig wurden, ihre Eintrittskarten (oder optional Mittelfinger) in die Luft reckten und jeden ruhigeren Moment zu gemeinsamen Pfeifen nutzen.
Um 21.30 Uhr war es soweit, New Order betraten die Bühne und eröffneten mit der ersten Single aus dem aktuellen Album ihr Set. “Crystal” war ein prima Einstieg, gleich danach aber wurde klar, dass New Order den Bogen so weit wie nur möglich spannten, zurück bis zu Joy Division gehen würden. Was sich in den 90 Minuten des Konzerts abspielt, kann man als absolut hervorragende Mixtur aus großen Songs der Bandgeschichte bezeichnen. Von “Transmission”, “Atmosphere” und “Love Will Tear Us Apart” über “Blue Monday”, “True Faith”, “Touched By The Hand Of God” bis zu aktuellen Stücken, wobei neben “Crystal” allerdings nur drei weitere aus dem neuen Album zu hören waren: “60 Miles An Hour”, “Rock The Shack” (kommt live klasse) und “Close Range”. Abschließend gab es – in Berlin am Vorabend nicht – noch “Ruined In A Day”. Super Konzert einer großen Band, schade nur, dass die Lautstärke nach einigen Songs etwas herunter gefahren wurde.