Es war ein Abend, der, wenn man versucht, die Publikumsbreite abzustecken, bei 5-Jährigen anfängt, und über Zahnspangen-Teenies bis ins hohe Alter geht. Das Konzert am 8. Dezember, eines von vier Konzerten, das Pur in der Dortmunder Westfalenhalle gaben, war restlos ausverkauft. 13 000 Fans ließen die Halle schon vor Beginn des Konzertes brodeln, La-Ola-Wellen und “Oh wie ist das schön”-Gesänge sorgten für die entsprechende Atmosphäre. An diesem Abend wurde sicherlich der sonst “normale” Verbrauch an Wunderkerzen um ein vielfaches übertroffen. Pünktlich um 20 Uhr war es dann soweit, Licht aus, und da kamen “sie”, endlich! Die Jungs aus Bietigheim marschierten ein, quer durch das Publikum, hin zur Bühne, die sich in der Mitte der Halle befand. Auf dem Weg zur Bühne verteilten Hartmund Engler und Co. Rosen an die überwiegend weiblichen Fans. Hartmund Engler, dem man auch den sympathischen Verkäufer in einem Kaufhaus abnehmen würde, hatte keine große Mühe, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Es wurde eine gelungene Mischung aus alten und neuen Stücken präsentiert, wobei die Fans sich doch mehr auf die älteren Titel konzentriert hatten. Untermalt wurden die Stücke von einer brasilianisch-schwedischen Tanzgruppe. Auf die große Pyrotechnik hatte man zwar verzichtet, aber dafür hatte es die Licht-Show in sich. Eine Gänsehaut-Stimmung kam bei “Wenn sie diesen Tango hört” auf (es ist schon erstaunlich, wenn man 5-Jährige sieht, die dieses Stück auswendig mitsingen können). Stücke wie “Lena”, “Drachen sollen fliegen” oder “Ein graues Haar” durften natürlich auch nicht fehlen. Hartmut Engler war wohl der Meinung, mit “Wonderful World”, im Original von Louis Armstrong, gut eine Pause überbrücken zu können, es war keine gute Idee! Es war ein schöner Abend, und wie sagte Engler sinngemäß: “Wenn mir jemand vor Jahren gesagt hätte, wir würden vier Mal hintereinander in Dortmund spielen, ich hätte es ihm nicht geglaubt”, Recht hat er, nur weiter so…!
Pur – Kritik des Konzerts in Dortmund am 8. Dezember 2000
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