Nachdem ROCK AM RING 2022 nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause die triumphale Rückkehr der großen Festivals bedeutete (lies unseren Festivalbericht hier), wurde beim renommierten und beliebten Event am Nürburgring in der Eifel zwar auch 2023 (hier unser Nachbericht) wieder ordentlich gefeiert, ebenso wie beim Zwillingsfestival ROCK IM PARK am Zeppelinfeld in Nürnberg, wo stets die gleichen Acts zu erleben sind. Es gab aber auch kritische Stimmen bzgl. gestiegener Preise, der Headliner-Wahl und des sich immer mehr auch anderen Musikstilen wie Rap öffnenden Line-Ups – resultierend in einer letztes Jahr am Ring geringeren Zahl von “nur” leicht über 70.000 BesucherInnen.
Wieder mehr Fokus auf Rockmusik und mehr Headliner
Die Veranstalter DreamHaus, eventimpresents und Argo Konzerte hatten über die Zukunftsausrichtung der ja erst zum Sommer 2022 vom Urgestein Marek Lieberberg übernommenen Mega-Events also sicher so manche Diskussion, und noch weit bevor eine Vereinbarung mit den die Festivals Hurricane und Southside später im Juni ausrichtenden FKP Scorpio über eine Kooperation bei den vier Festivals im Februar 2024 verkündet werden sollte stand fest, dass die Besetzungsliste wieder weit rockiger ausgerichtet wird.
Erstmals in der Geschichte von ROCK AM RING und ROCK IM PARK wurde das fast komplette Line-Up Anfang November 2023 in einem Schwung verkündet – und machte die Fans froh. Statt wie in der Vergangenheit auf drei Headliner zu setzen wurden gleich neun Namen groß auf die Plakate geschrieben, und mit Green Day, Die Ärzte, Billy Talent, Queens Of The Stone Age, Måneskin, Kraftklub, Avenged Sevenfold, Broilers und Parkway Drive regierten nicht nur hier die Gitarren, auch im sonstigen Line-Up fand man kaum noch Rap.
Wieder mehr Zuspruch
Das kam gut an, und so wurden am Ende für ROCK AM RING und ROCK IM PARK jeweils rund 80.000 BesucherInnen vermeldet. Diese bereuten ihr Kommen sicher nicht – so wie wir, die am Nürburgring vor Ort waren. Hier entpuppte sich wie schon in den letzten beiden Jahren der in der Vergangenheit oft miesepetrige Wettergott erneut als Ringrocker und bescherte drei komplett regenfreie und größtenteils sonnige Tage mit Temperaturen um die 20 Grad – was durchaus bemerkenswert war in einer nun wahrlich nicht von Hochs und Wasserarmut geprägten Phase des Spätfrühlings.
So herrschte dann natürlich auch beste Laune auf den Campingplätzen, bei denen Kategorien wie das flächentechnisch um 30% erweiterte “Green Camping” mit Fokus auf Naturschutz und Mülltrennung, das “Experience Camping” im voll ausgestatteten Container mit Annehmlichkeiten wie Wifi und separaten Sanitäranlagen oder auch “Utopia Stage Camping” direkt neben der Hauptbühne im bereits aufgebauten Zelt, mit Zugang zu den vorderen Zonen A und B und ebenfalls separaten Sanitäranlagen großen Zuspruch fanden.
Das Festivalgelände präsentierte sich analog zu den letzten Jahren, so dass man auch diesmal wieder die große Hauptbühne Utopia Stage von der mittleren Mandora Stage kommend links lang direkt ansteuern konnte, ohne sich wie früher durch einen kleinen Treppen-Aufstieg drängen zu müssen – eine sinnvolle und auch viel sichere Änderung, die beibehalten wird. Im Spaß- und Chill-Bereich stand bzw. rotierte wieder das Riesenrad, das immer eine tollen Blick über das Gelände und die Eifel bietet, und dazu gab es kleine Angebote von Partnern, ob man nun Basketbälle werfen oder im Liegestuhl relaxen wollte.
Neben den gewohnten drei Bühnen gab es ansonsten natürlich wieder vielfältige kulinarische wie sonstige (Merchandise, rockige Artikel, Tattoos, Lounges, Gewinnspiele) Angebote. Hinzu kamen auch diesmal ausreichend bedarfsdeckende Stellen wie gratis Toiletten oder Trinkwasser. Zum Bezahlen nutzte man wieder Cashless Payment, auf dem ganzen Gelände konnte man bargeldlos mit einem Chip am Wristband schnell und kontaktlos sein Geld investieren, was seit 2022 als sinnvolle Neuerung eingeführt wurde.
Kommen wir zur Musik, und hier wurde wieder viel geboten – wobei das Programm beider Hauptbühnen übrigens erneut von RTL+ exklusiv komplett live gestreamt wurde, kostenlos und frei zugänglich hier im Webbrowser und über die App für RTL+ Premium UserInnen – und wer sich kaum entscheiden konnte, der kann auch jetzt hinterher noch einige Konzerte kostenfrei nacherleben.
Rocken bis Die Ärzte kommen – der Freitag
Am Freitag um 13.45 Uhr eröffnete die 13-köpfige Brasspop-Band Querbeat aus Bonn auf der Utopia Stage das Festival musikalisch mit klarem Stimmungsfokus, während nur zehn Minuten später dann auf der “kleinen” Orbit Stage Indecent Behavior als Gewinner des Warsteiner Bandcontests rockig aufspielten und mit ihrem melodischen Hardcore zu gefallen wussten. “Eins meiner persönlichen Lebensziele ist auch einmal Rock am Ring”, hatte Frontmann Henrik Bergmann im Mai 2023 in unserem Interview mit den Jungs erklärt, und dementsprechend genossen er und seine Mitstreiter nun auch den schon ordentlich besuchten Auftritt hier.
Auf der Hauptbühne spielten die Guano Apes – ja, die energetische Combo um Sandra Nasić gibt es auch zehn Jahre nach ihrem letzten Album “Offline” noch – und das britische Duo Royal Blood, wobei Sänger/Bassist Mike Kerr mit Drummer Ben Thatcher überzeugend demonstrierte, dass man auch zu zweit schon fett abrocken kann. Das Gegenteil von überzeugend war indes die Stimme von Rou Reynolds beim nachfolgenden Auftritt der UK-Post-Hardcore-Band Enter Shikari – die höre ich mir dann doch lieber in Studioaufnahmen an. Richtig voll wurde es dann vor der Utopia Stage erstmals beim Auftritt der US-Folk-Punk-Legenden Dropkick Murphys, die auch ohne den weiterhin pausierenden Sänger Al Barr nichts an Stimmungsversprühung eingebüßt haben, mit Bassist Ken Casey als mitreißendem Frontmann.
Die Queens Of The Stone Age um den charismatischen Frontmann Josh Homme, deren aktuelles Album “In Times New Roman” erneut zu gefallen und hoch zu charten wusste, waren als erster aufspielender Headliner mit ihrem Stoner Rock dann mal wieder über alle musikalischen Zweifel erhaben, und doch kam keine komplett ausgelassene Stimmung auf. Dies galt dann sogar für Die Ärzte, die zwar immernoch ein Garant für gute Laune sind, auch mit ihren witzigen Sprüchen zwischen den Songs, bei denen man aber gerne noch ein paar mehr alte Klassiker innerhalb der über zwei Stunden gehört hätte. Bei Hits wie dem passend zur Europawahl natürlich nicht ohne politische Ansage geschmetterten “Schrei nach Liebe”, “Friedenspanzer”, “Unrockbar”, “Junge” oder “Westerland” war die Stimmung prächtig, oder auch beim alten “Der lustige Astronaut”, aber zwischendrin gibt es doch diverse Stücke, die sich wie Füller anfühlen – ganz anders als bei den Toten Hosen letztes Jahr, wo die Hit- und somit Mitsing-Dichte weit höher war … und das schreibe ich als jemand, der damals, als sich die meisten noch zwischen diesen beiden Bands entschieden, eher ein Ärzte-Mann war.
Auf der Mandora Stage waren Acts wie Betontod, Deftones-Frontmann Chino Moreno mit seinem durchaus interessanten, mit Elektronik durchsetzen und klanglich zum Sonnenschein passenden Seitenprojekt ††† (Crosses), Slayer-Gitarrist Kerry King, Kreator und Beartooth (mit Feuerwerk) zu erleben, bevor als Nacht-Act die live nochmal eine Portion mehr elektrisierenden Metaller von Avenged Sevenfold nicht nur mit Stücken von ihrem 2023er-Album “Life Is But A Dream…” überzeugten und in die Nacht entließen. Auch die weiteren Acts der Orbit Stage freuten sich natürlich über Rock am Ring, und auch bei Formationen wie Sondaschule, Descendents und nachts dann Pennywise war es für die Kurve gut gefüllt.
Festival-Stimmung auf dem Höhepunkt – der Samstag
Langjährige Festival-BesucherInnen wissen es längst – der Samstag ist es, an dem die Stimmung oft am besten ist. Am Freitag ist bei vielen die Es-geht-los-Euphorie genauso groß wie der Durst auf Nicht-Alkoholfreies, was sich auch etwas dämpfend auswirken kann. In dieser Beziehung hatten nicht nur die als Headliner auf dem nur noch digital verfügbaren Zeitplan, welcher heute Timetable heißt, stehenden Acts also beste Voraussetzungen, für ein Fest zu sorgen – vor allem, wenn man noch trockenes, größtenteils sonniges Wetter beimischt.
Und der Samstag wurde zu einem Fest. Auf der Utopia Stage wurde es kurz nach 17 Uhr schon mächtig voll, als die Rock-am-Ring-Dauerbrenner der Donots aufspielten. Die Punkrocker als Ibbenbüren brachten die Menge mal wieder zum Brodeln und zeigten sich auch publikumsnah, nicht nur, als Ingo sich im Spielzeugauto über die Köpfe der Fans tragen ließ. Was dann folgte, war vielleicht die größte Überraschung des Festivals. Nicht, dass man Electric Callboy nicht gekannt hätte, aber vielen war mit Sicherheit nicht bewusst, was die Band aus Castrop-Rauxel für eine Show hinlegt. Musikalisch zwischen Shout-Metal, Rock, Elektro und Pop angesiedelt rissen die Jungs um die sympathischen Frontmänner Kevin Ratajczak und Nico Sallach mal kurz komplett die Mega-Bude ab, in diversen, selbstironisch witzigen Kostümen, mit einem Cover wie “Everytime We Touch” der Discopop-Formation Cascada, mit Penis-förmigem Piano und jeder Menge Effekten wie Pyrofeuern und Papierkanonen – und für den gemeinsamen Song “Ratatata” kamen dann auch noch die japanischen Mädels von Babymetal mit auf die Bühne. Was für eine Party!
Auf der Utopia Stage folgten dann die kanadischen Rocker von Billy Talent, die neben Songs aus ihrem erneut starken, musikalisch wie inhaltlich abwechslungsreichen Longplayer “Crisis Of Faith” aus 2022 jede Menge Klassiker brachten, von der bestens gelaunte Menge lautstark mitgesungen – und dieses Jahr in Deutschland auch nur exklusiv am Ring und im Park zu erleben, nicht als einzige. Den Abschluss auf der Hauptbühne bildeten dann die US-Punkrocker von Green Day mit Songs vom 30 Jahre alten Album “Dookie”, vom 20 Jahre alten “American Idiot” und natürlich auch ihrer neuen Scheibe “Saviors”, die im Januar 2024 erschien. Die Mannen um Billie Joe Armstrong spielten einen gewohnt guten Gig.
Apropos Green – auf der Mandora Stage wurde es auch grün, stand doch auf dieser der für die aus gesundheitlichen Gründen ausgefallenen Bad Omens eingesprungene Marsimoto und hüllte ab 22.50 Uhr den Ring in grünen Rauch – so massiv, dass der Trockennebel auch mal zwischendurch nachgefüllt werden musste. Für das grüne, Weed-affine, außerirdische Alter Ego von Marteria war es nach dem Vorabend im Park erst der zweite Gig seiner Abschiedstournee, und mit Songs aus seinem letzten, im April veröffentlichten und erneut starken Album “Keine Intelligenz” und einigen Klassikern wie “Eine kleine Bühne” oder “Illegalize It” sorgte Marsi für gute Laune mal abseits des Rock, im Rap und hin und wieder auch Elektro angesiedelt.
Vor Marsi wurde gute Laune hier auch schon groß geschrieben, mit den eine tolle, absolut mitreißende Show abliefernden Royal Republic aus Schweden um den großartigen Frontmann Adam Grahn und den live immer begeisternden Babymetal und ihrer so eigenen Fusion aus niedlichem Mädchengesang, Tanz und Death Metal. Nachmittags war zudem auch schon Hollywood-Star Keanu Reeves als Bassist seiner Band Dogstar zu erleben, die etwas gemächlicher, aber auch gefallend rockte. Und in der Nachtsession zelebrierten dann die Punkrocker der Broilers aus Düsseldorf, die mit ihrem letzten Album “Puro Amor” 2021 zum dritten Mal in Folge Platz 1 der deutschen Charts erklommen, zusammen mit den Ringrockern ihr 30-jähriges Bandjubiläum. Auch die Orbit Stage wollen wir nicht vergessen, wo Gigs von Acts wie Underoath, Team Scheisse, der auf Grund des angesprochenen Ausfalls etwas unglücklich parallel zu Marsimoto auflaufenden Antilopen Gang und später noch Chill-Rapper Trettmann zu sehen waren.
Das große Finale – der SONNtag
Der letzte Spieltag von Festivals leidet ja oft unter Aufbruchsstimmung. Einige packen schon die Zelte, müssen vielleicht sogar schon etwas früher am Abend heim fahren, die Lenkradnutzer halten sich bei Anreise mit dem Auto oder Motorrad bestenfalls bereits nüchtern. Da helfen nur zwei Dinge – gutes Wetter und gute Musik. Beides bot Rock am Ring 2024. Der 9. Juni wurde sogar zum gefühlt wärmsten, weil wolkenlosesten der drei wundervollen Tage – danke, Wettergott! Und musikalisch standen schließlich auch noch diverse Leckerbissen auf dem Programm.
Auf der Utopia Stage sorgten die deutschen Crossover-Pioniere H-Blockx um Henning Wehland zunächst für gute Laune, die aktuell das 30. Jubiläum ihres Debütalbums “Time To Move” feiern und die größten Hits aus diesem natürlich nicht ausließen. Jede Menge Energie hatten danach auch die Leoniden, die zwar aus Kiel kommen, aber alles andere als nordisch unterkühlt aufspielten – da wurde dann auch mal die Nummer des Band-Handys geteilt, um in Kontakt zu bleiben.
Richtig voll wurde es dann aber erst bei Madsen, die mit ihrem aktuellen Album “Hollywood” Platz 1 der Charts erreicht hatten und sich im Laufe der 20-jährigen Karriere einen Ruf als hervorragende Liveband erspielt haben. Diesen bestätigten sie nun hier am Ring, mit gefeierten Klassikern wie “Nachtbaden” und “Die Perfektion”, mit mitreißenden, aussagekräftigen Nummern wie “Macht euch laut” und “Wir haben immer noch die Sonne”. Und nicht nur da es auf 18 Uhr zuging und die erschütternden Ergebnisse der Europawahl schon befürchtet wurden, reichte ein “Du schreibst Geschichte” nicht mehr aus und Madsen spielten ihren neuen, noch unveröffentlichten Song “Faust hoch gegen Faschismus” – mit Fäusten in der Luft von der Masse unterstützt. Ein weiterer toller Gig einer der sympathischsten Rockbands des Landes.
Bei den Österreichern von Wanda war es danach zwar deutlich weniger gefüllt, aber immer noch ordentlich besucht, als sie mit Songs wie “Bologna”, “Bussi Baby”, “Luzia” und “Columbo” sommerlich gute Laune versprühten und wie fast immer mit “1, 2, 3, 4” abschlossen. So richtig knackevoll wurde es danach aber rasch wieder vor der Hauptbühne. Zum einen hatte sich durch Social Media Kanäle und auch Flugblätter die Nachricht verbreitet, dass um 19.40 Uhr in der eigentlichen Umbaupause wohl die Donots noch einmal kommen würden – und richtig, auf einem Hebewagen vor der einen Leinwand spielten die Jungs noch ein paar Songs als Zugabe zum umjubelten Vortagsgig – nicht weniger gute Laune erzeugend, mit den Covern “Song 2” von Blur, “We’re Not Gonna Take It” von Twisted Sister und “Fight For Your Right (To Party)” von den Beastie Boys sowie dem eigenen “Wake The Dogs”. Und auch hier wurde auf die Europawahl eingegangen und noch ein klares Statement gegen Rechts gesetzt, von Band wie Menge.
Zum anderen standen schließlich noch zwei Headliner auf dem Plan – und was für welche. Kraftklub gehören inzwischen zu den ganz Großen der deutschen Rockmusik, und nachdem sie zuletzt vor sieben Jahren nachts im Regen auf der mittleren Bühne angesetzt waren, gehörte ihnen nun völlig zu Recht die ganz große Utopia Stage zur Prime Time. Hits wie “Unsere Fans”, “Ich will nicht nach Berlin” oder “Schüsse in die Luft” wurden zelebriert und von der Masse mitgefeiert, “Ein Song reicht” fehlte nicht, und die Ballade “Kein Liebeslied” sang die Band inmitten der Fans. Den folgenden Rap-Elektro-Pumper “500 K” verkackten Frontmann Felix Brummer und Bruder Till dann inmitten des Publikums auf einer Box stehend zwar textlich, aber das war völlig egal, die Stimmung war einfach nur prächtig und ausgelassen. Mit Papierschlangen aus Kanonen und Pyros gewürzt lieferten die Rocker aus Chemnitz, die ebenfalls Botschaften gegen rechts und Ausgrenzungen nicht ausließen und “Randale” machten, eine tolle Show.
Anschließend machten die italienischen Rocker von Måneskin noch einmal deutlich, dass sie weit mehr sind als nur ein ESC-Sieger, aber das weiß man ja inzwischen. Stark, was das Quartett um den charismatischen Frontmann Damiano David und die attraktive Bassistin Victoria De Angelis hier inzwischen im Dunkeln mit toller, effektreicher Lichtshow als Abschluss auf der Utopia Stage bot – von “Gossip” über “Honey (Are U Coming?)” und die The Four Seasons Coverversion “Beggin'” bis zu “The Loneliest” – und beim italienischen “Coraline” wurde es zwischendurch sogar mal emotional.
Auf der Mandora Stage ging es am Sonntag härter zu, mit Acts wie Machine Head, die für das mitreißende “From This Day” und den immer wieder packenden Klassiker “Davidian” am meisten gefeiert wurden, oder nachts als Abschluss den australischen Metalcore-Helden Parkway Drive. Hier war auch Corey Taylor mit einem sehr überzeugenden Gig zu erleben, in dem er neben starken eigenen Songs wie dem emotional mit dankbaren Worten an seine Frau eingeleiteten “Home” oder “Post Traumatic Blues” auch einige seiner beiden bekannten Bands bot, von Stone Sour Nummern wie “Through Glass” oder “30/30-150” und von Slipknot Brecher wie “Snuff” oder “Duality”. Dass Corey nicht live verkündete, dass Slipknot als erster Headliner für 2025 feststehen, war hierbei etwas überraschend, wurde dies doch hinterher nur auf der Leinwand eingeblendet, so wie übrigens auch vor Måneskin parallel zu Coreys Gig an der Utopia Stage, schwer umjubelt. Auch der Orbit Stage ging es noch einmal heiß und krachig zu, als Fear Factory, Biohazard und Hatebreed ihren brachialen Metal auffuhren – und als Letzter knipste hier Ice-T mit seiner Crossover-Formation Body Count das Licht aus.
Fazit
Rock am Ring hat es geschafft, die facettenreiche Kritik des letzten Jahres von sich zu schütteln und kehrte 2024 zu dem zurück, wofür die BesucherInnen es lieben – tolle Rockmusik, gewürzt mit nur wenigen anderen Stilen, die ja gar nicht ausbleiben sollen, nur eben nicht in Mengen. Dass das Wetter dann auch noch so mitspielte, war natürlich wunderbar und förderte eine tolle Stimmung, die insgesamt sehr friedlich und gemeinschaftlich anmutete. Ein gut organisiertes Festival, bei dem man sich jetzt schon auf Fortsetzungen freut.
Der Ausblick – ROCK AM RING und ROCK IM PARK 2025
Die großen 2025er-Jubiläumseditionen, wenn 40 Jahre ROCK AM RING und 30 Jahre ROCK IM PARK zu feiern sind, stehen an. Vom 6. bis 8. Juni werden diese stattfinden und die Veranstalter haben nicht nur bekannt gegeben, dass es dann vier Bühnen und insgesamt 100 Acts werden, also alles noch eine Spur wächst – mit den geliebten Masken-Metallern von Slipknot aus Iowa wurde auch der erste Headliner verkündet. Hinzu kommen neue Campingkategorien und zahlreiche weitere Neuerungen, die die Veranstalter in den nächsten Monaten bekanntgeben werden.
Der Vorverkauf hat am Montag, den 10. Juni, um 16 Uhr begonnen. Die Weekend Tickets bei Rock am Ring kosten in der ersten Preisstufe – die schon fast ausverkauft ist – 179 Euro, Kombitickets inkl. Camping bei Rock im Park 248 Euro. Tickets gibt es auf unter rock-am-ring.com/tickets und rock-im-park.com/tickets.
Mehr Informationen zu ROCK AM RING findet man auf www.rock-am-ring.com.