Home MusikKonzertberichte Skunk Anansie rockten sich begeisternd vor ausverkaufter Halle an ihr neues Album heran (Köln, 23. März 2025)

Skunk Anansie rockten sich begeisternd vor ausverkaufter Halle an ihr neues Album heran (Köln, 23. März 2025)

Autor: Tobi
Skunk Anansie (© Rob O'Connor)

(© Rob O’Connor)

Lange neun Jahre ist es her, dass Skunk Anansie mit “Anarchytecture” 2016 ein Studioalbum veröffentlicht haben – aber Pausen sind die Fans der britischen Rockband ja durchaus gewohnt. Vor der 2010er-Scheibe “Wonderlustre” waren es gar zehn Jahre, wobei sie sich 2001 tatsächlich aufgelöst hatten und erst einmal Solopfade gingen. Eine Trennung gab es diesmal nicht, aber eben wohl auch keinen Grund zur Eile, und hin und wieder ja auch Konzerte. So wie 2019, als zum 25-jährigen Bandjubiläum das Livealbum “25LIVE@25” veröffentlicht wurde, wobei die hierzu terminierte Tour dann pandemiebedingt erst mit reichlich Verspätung bei uns ankam.

Ende März 2022 spielten Skunk Anansie hierbei im etwa 2.000 BesucherInnen Platz bietenden Kölner E-Werk, und hier war auch ihr drei Jahre später stattfindendes Konzert zunächst angesetzt. Der Ansturm auf die Tickets für das letzte ihrer fünf im März 2025 terminierten Deutschland-Konzerte im Vorfeld des Erscheinens ihres neuen Albums war dann aber so groß, dass das Gastspiel über die Straße rüber ins knapp 4.000 Fans fassende Palladium verlegt wurde. Und auch dieses war am Abend des 23. März dann schon längst ausverkauft, was vermutlich noch weniger an der Mitte Januar vorausgeschickten, treibenden neuen Single “An Artist Is An Artist” lag als an der Tatsache, dass Skunk Anansie sich einen Ruf als großartige, immer wieder mit ihrer energetischen Show umhauende Liveband erspielt haben, mit der charismatischen, stimmlich überragenden Frontfrau Skin im Mittelpunkt.

Und genau dies untermauerten sie nun auch wieder in Köln. Nachdem die Formation So Good mit Frontfrau, zwei tanzenden Background-Sängerinnen sowie zwei maskierten Musikern (vmtl. männlich) an Gitarre und Drums mit druckvollen, gerne expliziten Songs voller Attitüde die Stimmung 25 Minuten lang ordentlich angeheizt hatte, kamen Skunk Anansie um 21 Uhr auf die Bühne. Von der ersten Sekunde des Openers “This Means War” an hatten Skin, Gitarrist Ace, Bassist Cass und Drummer Mark Richardson die Menge im Griff, und mit den folgenden, mitreißenden Klassikern “Charlie Big Potato” und “Because Of You” war dies auch kein Wunder.

Mit “An Artist Is An Artist” spielten Skunk Anansie dann besagte Single aus dem kommenden Album, das am 23. Mai erscheinen wird und “The Painful Truth” heißt, wie Skin ein paar Male auch augenzwinkernd erwähnte. So oft allerdings nicht, wurden aus der Scheibe mit dem im Refrain gut abgehenden “Animal” und dem geradlinig abrockenden “Cheers” doch nur zwei weitere, ebenfalls gute Stücke vorgetragen.

Die knapp 110 Minuten des Konzerts wurden also vor allem von Hits aus der Karriere des Band geprägt, und diese wurden vom Publikum natürlich entsprechend umjubelt, ob flotte Rock-Kracher wie “I Believed In You”, “Tear The Place Up” und “Twisted (Everyday Hurts)”, pumpende Nummern wie “Yes It’s Fucking Political” und “My Ugly Boy” oder natürlich die noch melodischeren und getragenen Ohrwürmer “Secretly”, “Weak” und “Hedonism (Just Because You Feel Good)”, bei denen Skins tolle Stimme noch einen Zacken besser zum Tragen kommt und unter die Haut zu gehen weiß.

Die 57-Jährige ist nach wie vor die grandiose, energetische Frontfau einer bestens eingespielten Band, und auch publikumsnah präsentierte sich Skin wieder, als sie zweimal ins Publikum ging, sich bei “I Can Dream” dann auf den Händen zur Bühne zurückreichen ließ. Zu “God Loves Only You” machte sie auch die Haltung der Band gegen jegliche Ausgrenzung und für mehr Liebe unter den Menschen deutlich. Mit dem knackigen “Little Baby Swastikkka” und der mit akustischer Gitarre gebrachten Power-Ballade “You’ll Follow Me Down” wurde ein begeisternder, schwer gefeierter Konzertabend abgeschlossen, der untermauerte, dass man sich Skunk Anansie live nicht entgehen lassen sollte.

Im Rahmen ihrer Europa-Tournee kommen Skunk Anansie im Sommer noch einmal für vier Konzerte nach Deutschland und eines nach Österreich, sind hier live zu erleben:

30.06.2025 Würzburg – Posthalle
01.07.2025 Wiesbaden – Schlachthof
02.07.2025 Markdorf – Markdorf Open Air
15.07.2025 Saarbrücken – Garage
19.07.2025 A-Linz – Posthof

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Links:
Website von Skunk Anansie
Website des Palladium Köln

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