Home MusikKonzertberichte The Charlatans – Kritik des Konzerts in Köln am 26. Februar 2018

The Charlatans – Kritik des Konzerts in Köln am 26. Februar 2018

Autor: Tobi
The Charlatans (© Play It Again Sam)

(© Play It Again Sam)

1988 wurde die Band The Charlatans gegründet – es gibt also Grund zum Feiern. Und doch stellte die Band um Frontmann Tim Burgess ihre Tour nicht unter ein großes Jubiläums-Motto, nein, es handelt sich schlichtweg um die Tour zu ihrem nun schon 13. Album “Different Days”, welches im Sommer 2017 erschien. Weil die Charlatans zu den besten Bands der Britpop-Ära gehören und weil das neueste Album das Beste seit langer Zeit von ihnen ist, war das Kölner Luxor am Abend eines bitterkalten Tages ausverkauft, und das schon lange vorher.

Die 450 Besucher bereuten ihr Kommen nicht. Um 21 Uhr betraten Frontmann Tim Burgess, Bassist Martin Blunt, Gitarrist Mark Collins und Keyboarder Tony Rogers die Bühne, komplettiert durch den ehemaligen Verve-Drummer Pete Salisbury, nachdem ihr Schlagzeuger Jon Brookes 2013 ja leider krankheitsbedingt verstorben war.

Dass der Abend eine bunte Mischung aus Stücken vom noch aktuellen Album und Klassikern bieten würde, war klar, und so war es dann auch. Das Konzert zeigte einmal mehr, dass die neuesten Songs sich nicht nur hervorragend einreihen, sondern auch echte Highlights dabei sind. Das mitreißende “Plastic Machinery” wurde hiervon am meisten gefeiert, aber auch Stücke wie “Solutions” oder das den Abend eröffnende “Not Forgotten” sind einfach stark und bereiteten so viel Freude.

Dass die Charlatans nicht auf dicke Hose machen, weiß man, es war aber auch wieder zu sehen. Am Merchandising-Stand hab es lediglich eine Sorte T-Shirts in grün mit Sproston-Schriftzug, dazu ein paar Vinyl-Scheiben. Auf der Bühne wird nicht wild gepost, sondern es geht gediegen zu, fokussiert auf die Musik, wobei Tim natürlich schon ein präsenter Frontmann ist. Er vermeidet es aber beispielsweise, zum Mitklatschen zu animieren, was sicher bestens funktioniert hätte, reckt lieber dem Musikgenuss fröhnend die Arme in die Höhe oder lässt sie etwas wippen, während er mal hinter seiner beeindruckenden, blonden Pilzkopf-Frisur verschwindet, mal mit immer noch so zu bezeichnendem Lausbuben-Gesicht heraus schaut, während er stets gut singt.

Die größten Hits “The Only One I Know”, “Just When You’re Thinkin’ Things Over”, “One To Another” und “North Country Boy” fehlten natürlich nicht und wurden auch entsprechend gefeiert. Nach etwas über 90 Minuten wurde der gute, vom Soundmann aber doch etwas zu laut abgemischte Abend dann mit “Sproston Green” in grünem Lichtermeer beendet. Ja, die Jungs machen auch nach 30 Jahren noch viel Spaß.

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Links:
Website der Charlatans
Website des Luxor Köln

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