Nachdem klar war, dass The Corrs in Bonn ihr einziges Sommerkonzert in Deutschland 2004 spielen und erst im Oktober mehrere Städte beehren würden, dauerte es nicht lange, bis der nun wirklich nicht klein geratene Museumsplatz in Bonn ausverkauft melden konnte. Besonders herausheben muss man dies, da die trotz mäßiger Leistungen im Vorfeld ja doch nicht unbeliebte Fußball-Nationalmannschaft am gleichen Abend ihr zweites EM-Vorrundenspiel bestreiten sollte.
Wir entschieden uns dafür, auf die Vorband zu verzichten, in Bonn das überaus dürftige Spiel zu schauen und dann zum Museumsplatz zu düsen, wo wir glücklicherweise genau mit den ersten Tönen der Corrs um kurz nach 20 Uhr eintrafen. Um das zahlreiche Publikum in gute Stimmung zu versetzen, benötigten die durch vier männliche Musiker verstärkten Corrs nicht lange. Hauptsängerin und Flöterin Andrea Corr war offensichtlich bester Laune, Gitarrist und Keyboarder Jim Corr war Instrumentenchef im Ring, die erblondete Geigerin Sharon Corr fiedelte munter drauflos und Caroline Corr unterstützte den Drummer mit viel Percussion. Auch wenn es alleine schon ein Argument sein könnte, auf Grund des guten Aussehens der drei Corrs-Mädels waren auch die Männer im Publikum nicht gekommen – es ist die gelungene Mischung aus modernem Pop und traditioneller irischer Folklore, die einen in den Bann zieht. Schöne Melodien, schöner Gesang, einfach schöne Musik.
Der erste richtig große Jubel kam auf, als Sharon und Caroline – sonst ja eher an Instrumenten oder höchstens als zusätzliche Stimmen zu hören – das wunderschöne “No Frontiers” gemeinsam sangen. Sehr gut kamen beim Publikum auch die typisch irischen, stimmungsvollen Instrumentaltitel an, bei denen munter mitgeklatscht wurde. In der zweiten Konzerthälfte spielten die Corrs nach einer Interpretation des Rolling Stones-Klassikers “Ruby Tuesday” dann ihre erfolgreiche Fleetwood Mac-Coverversion “Radio”, womit die Stimmung auf dem Siedepunkt angekommen war. Die Single “Summer Sunshine” aus dem aktuellen Album “Borrowed Heaven” wurde gleich nachgeschoben und ebenfalls gefeiert – mich erinnert das Stück übrigens immer an gespieltes “Ruby Tuesday” oder “Video Kills The Radio Star”. Nach fast zwei Stunden wurde das Konzert passenderweise mit “Goodbye” eigentlich beendet, dem allerdings auf Grund riesigen Applaussturmes noch ein traditionelles, instrumentales Stück folgte. Sehr sympathische Band, sehr schöne Melodien, typisch irisch gemütliche Stimmung – ein gelungener Konzertabend.
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Links:
Website von The Corrs
Homepage der Bundeskunsthalle Bonn