Klaus Hoffmann
“Septemberherz”
(CD, Stille-Music, 2020)
Im Oktober 2018 schloss Klaus Hoffmann mit seinem Album “Aquamarin” eine Trilogie ab, die mit “Sehnsucht” 2014 begann und mit “Leisen Zeichen” 2016 fortgesetzt wurde. Mit “Septemberherz” legt er nun ein neues Album und bleibt damit nicht nur seinem Veröffentlichungsrhythmus treu, der schon lange alle zwei Jahre ein neues Studioalbum und in den Jahren dazwischen eine Livescheibe bedeutet, sondern auch seinem typischen Stil. Wir bekommen also wieder abwechslungsreiche, teilweise als Chansons angelegte Lieder zwischen Melancholie und guter Laune, und das wie immer mit ansprechenden Texten aus dem Leben, aus seinem und auch unserem.
Der 1951 in Berlin geborene Liedermacher, der auch als Schauspieler und Autor aktiv war, hat im Lauf seiner langen Karriere schon mehr als 45 Alben veröffentlicht, und auf 55 Minuten beschert er seinen zahlreichen Fans nun 15 neue Stücke, die er zusammen mit den Musikern Hawo Bleich (Keyboard, Klavier und Streicherarrangement), Micha Brandt und Jo Gehlmann (Gitarren) sowie Stephan Genze (Drums) in Holger Schwarks A-Trane Studio in Berlin Charlottenburg eingespielt hat. Aus der Schweiz spielte Peter Keiser seinen Bass dazu, die Bläser kamen von den Kick Horns aus London, und erstmalig arrangierte Conrad Oelak die Streicher einiger Lieder. Final gemischt und gemastert wurde von Berthold Weindorf in den Weryton Studios.
Berlin nimmt diesmal keine so prominente Rolle ein wie schon einige Mal zuvor, auch wenn seine immer währende Liebe zur Heimatstadt auch hier stellenweise durchklingt, wie in “Dein Gesicht” und in “Und ich weiß nicht ob’s vorbei ist”, welches auch die schönen Zeilen “Ich könnte heute sterben, doch ich liebe noch so sehr. Und im Kopf schneit’s kleine Scherben und das Leben wiegt so schwer” bietet. Ja, der Titel des Albums steht dafür, dass der 69-Jährige im Herbst seines Lebens zurückblickt, aber nicht nur.
Im eröffnenden, Akustikgitarre mit Streichern verbindenden und hierbei auf Schlagwerk verzichtenden “Meine Chance” geht es um die Möglichkeit, eine nette Nacht miteinander zu verleben. Mit “Was sie trugen” wird es dem Thema entsprechend dramatischer, geht es doch um Flüchtlinge, und für Menschlichkeit und gegen jegliche Ausgrenzung setzt er sich auch mit dem klanglich so typisch Hoffmann-esken, schönen “Ich glaube” und dem rockiger und druckvoller gestalteten “Basta” ein.
Mit dem in liebender Erinnerung schwelgenden “Wenn ich dich anseh”, dem ebenfalls zurück blickenden “Denk ich an dich mein Leben” und dem mit seiner Tochter Laura im Duett eingesungenen “Asi est la vida” gibt es gemütliche und doch hierbei auch melancholische Lieder. Beschwingter kommt das mit Latino-Anleihen versehene “Ich kenne dich” daher.
Das mit sanftem Groove versehene und leicht jazzig mit Bläsern angerichtete “Die Zeit gehört den Zärtlichen” wird von Leichtigkeit und Optimismus geprägt. Letzterer wohnt auch dem mit E-Gitarrenlinien unterlegten Liebeslied “Du wirst die Eine sein” inne.
Mit “Wie sich Flügel drehn im Wind” bietet Klaus Hoffmann auch wieder eine Coverversion, und seine Interpretation von Michel Legrands Klassiker “Windmills of your Mind” aus dem Film “The Thomas Crown Affair” kommt wunderschön daher, ebenso wie der jazzig-relaxte Titelsong oder das abschließende, mit ergänzendem Orchesterarrangement klanglich vollere “Ich würd’ es wieder tun”, das mit viel Zufriedenheit auf das Leben zurück blickt. Ein weiteres, schönes Album von Klaus Hoffmann, das seinen Fans mit Sicherheit wieder gefällt.
Im März 2021 wird Hoffmann 70 Jahre alt. Das wird gefeiert mit einer Tour durch die schönsten Konzerthäuser Deutschlands. Begleitet wird er auf seiner Jubiläumstour von seinen langjährigen Freunden Hawo Bleich am Flügel, Michael Brandt (Gitarre), Peter Keiser (Bass) und Stephan Genze (Schlagzeug). Und Hoffmann live zu sehen lohnt sich immer – lies als Beispiel unseren Bericht zum Konzert in Köln 2015. Hier die März-Daten – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).
12.3.2021 Kiel, Kieler Schloss
13.3.2021 Hannover, Theater am Aegi
14.3.2021 Essen, Philharmonie
16.3.2021 Hamburg, Elbphilharmonie, großer Saal
17.3.2021 Bremen, Die Glocke
18.3.2021 Saarbrücken, Congresshalle
19.3.2021 Düsseldorf, Tonhalle
21.3.2021 Köln, Tanzbrunnen
22.3.2021 Frankfurt, Alte Oper, großer Saal
23.3.2021 Berlin, Philharmonie
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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