Panic! at the Disco
“Pray For The Wicked”
(CD, Atlantic, 2018)
Panic! at the Disco bleiben sich auf ihrem sechsten Studioalbum “Pray For The Wicked” zu 100% treu und bieten eingängigen Indie-Pop-Rock mit vielen hymnischen Momenten. Das überrascht nicht, alleine schon, weil zum von Jake Sinclair produzierten Longplayer ja bereits die Singles “Say Amen (Saturday Night)” und “(Fuck A) Silver Lining” sowie “High Hopes” voraus geschickt wurden, die einen guten Eindruck vermittelten, dass es stilgetreu weiter geht. Das aber ist ja gut so, denn neben der starken, mit viel Wiedererkennungswert augestatteten Stimme von Mastermind und Frontmann Brendon Urie sind es doch vor allem die Melodik und die bombastische Aufmachung mit Bläsern, Streichern und Kirmesatmosphäre, die PATD! auszeichnen – und das wollen die Fans natürlich nicht missen. “‘Pray For The Wicked’ ist mein Dankeschön an unsere Fans und war gleichzeitig das Album, das mir am meisten Spaß bereitet hat”, erklärt Urie.
Uries Dankeschön fällt mit elf Stücken zwar standesgemäß aus, 35 Minuten klingen insgesamt dann allerdings doch für ein Album nicht allzu üppig. Da diese aber Spaß bereiten, gibt sich der Fan sicher zufrieden und verzichtet lieber auf Füller minderer Qualität, diese nämlich sind nicht vertreten.
Die drei oben erwähnten Songs sind die Highlights der Scheibe, zusammen mit der abschließenden Ballade “Dying In LA”, bei der Brendon noch einmal die große Klasse seiner Stimme und ihres emotionalen Umfangs untermauert, von Piano und Streichern begleitet. Ein wundervoller Abschluss eines gelungenen Albums.
Und es geht abwechslungsreich zu. Mit “Hey Look Ma, I Made It” schickt Urie einen Gruß an seine auch sonst ja immer wieder gerne mal erwähnte Mutter, bei “Roaring 20s” wird ein groovender Ausflug in HipHop mit Weltmusik-Elementen geboten, “Dancing’s Not A Crime” kommt entsprechend tanzbar daher, “One Of The Drunks” lullt den Hörer zum Thema des Betrunken-Werdens passend im Midtempo ein, “King Of The Clouds” ist am ehesten im R&B angesiedelt, “Old Fashioned” mischt poppige Western-Atmosphäre mit klassischen und groovigen Elementen, und “The Overpass” ist flott, wild und treibend angerichtet.
Ein gelungenes, niemals langweilig werdendes Album von Brendon Urie und seinen ja immer wieder mal wechselnden Mitstreitern. An die Ausnahme-Qualität des Debüts “A Fever You Can’t Sweat Out” kommt auch diese Scheibe nicht heran, aber sie weiß zu gefallen und bereitet viel Spaß, ist der nächste sichere Erfolg von Panic! at the Disco.
panicatthedisco.com
facebook.com/panicatthedisco