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Fazit unseres Besuchs
Neben zahlreichen Reiseführern für die Stadt gibt es natürlich noch viele weitere Bücher über Berlin oder mit Bezug zur Stadt. Einige möchten wir hier vorstellen. (Preisangaben Stand 2004)
(Werbung – Um uns einen Eindruck zu machen, wurden uns die Bücher kostenfrei zur Verfügung gestellt.)
BERLIN. STADT DER DICHTER
Autoren: Clemens Zahn, Michael Angele
Knesebeck Verlag – Gebundene Ausgabe
223 Seiten – 160 Farbbilder – 20 S/W-Bilder
ISBN: 3-89660-182-2
Preis: € 49,90 [D] / € 51,30 [A] / sFr 84 ,- [CH]
Das Buch stellt Berlin anhand von einigen der Autoren und Dichter vor, die einst in der Stadt gelebt haben und aus ihr auch viel Inspiration bezogen. An großen Namen fehlt es hierbei natürlich nicht: Theodor Fontane, Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin, Franz Kafka, Berthold Brecht, Vladimir Nabokov und Christa Wolf sind nur einige der 20 Schreiber. Deren Leben wird kurz umrissen, ihre Zeiten in Berlin werden ausführlicher behandelt. Dazu gibt es jede Menge tolle Bilder aus der Stadt, oftmals verbunden mit Textpassagen oder Zitaten. Zu jedem gibt es außerdem die Anleitung, wie und wo man einen Tag in Berlin dem Alltag des Schriftstellers ähnlich verleben kann. Zusätzlich wird ein Blick auf die Medienstadt Berlin und auf ihre Bibliotheken geworfen. Tolle Fotos, die in Kombination mit den interessanten Informationen zu den Dichtern optimal wirken.
BERLIN. DIE GESICHTER DES JAHRHUNDERTS
Prestel Verlag – Broschiert
120 Seiten – 307 Bilder, davon 47 in Farbe und 22 in Duotone
ISBN: 3-7913-2299-0
Preis: € 19,95 [D]
Anhand vieler aussagekräftiger Bilder und zusätzlicher, kleiner Textpassagen bringt uns dieses Buch im Großformat von 30 x 24 cm die Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert nach Hause. Nach einem Vorwort von Julia Engelhardt geht Neal Ascherson einige Seiten lang auf die wichtigsten historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts in der heutigen Hauptstadt ein. Es folgen ausgiebige Fotostrecken in fünf Kapiteln: 1900-1918, 1919-1933, 1933-1945, 1945-1989, 1989-2000 – anhand der Jahreszahlen kann sich jeder in etwa ausmalen, welche Themen in den Bildern transportiert werden. Hierbei sind jede Menge Aufnahmen zu finden, die man vorher wahrscheinlich noch nie zu Gesicht bekommen hat, von der Stadt ebenso wie von wichtigen Personen ihrer Geschichte. Größtenteils sind die Bilder in Schwarz-Weiß gehalten, was auch gut zu den zumeist alten Fotos passt – erst zum Schluss wird es bunt, wenn das Berlin seit der Maueröffnung zu sehen ist. Abschließend gibt es noch eine tabellarische Chronologie der wichtigsten Eckdaten Berlins. Ein gelungener Bildband über die Stadt.
BERLIN
Komet Verlag – Gebundene Ausgabe – 95 Seiten
ISBN: 3-89836-128-4
Der Bildband des Komet Verlag beginnt mit einer Text-Doppelseite, die neben einer Einleitung die wichtigsten historischen Daten zur Stadt in tabellarischer Kurzform enthält. Da das gesamte Buch in Deutsch, Englisch und Französisch gleichzeitig gehalten ist, gibt es diese Doppelseite für jede der Sprachen. Es folgen Bilder Berlins – beginnend mit einigen alten Fotos aus Zeiten, wo auf dem Alexanderplatz außer Straßenbahnen kaum jemand verkehrte oder – noch früher – vor dem Lustgarten noch Pferdekutschen das Straßenbild prägten. Durchaus interessant, dieser Einstieg auf sieben Seiten, bevor es bunt und aktuell wird. Man sieht zumeist ein bis zwei Bilder pro Seite, manchmal auch eines als Doppelseite – dazu gibt es eine sehr knappe Bildbeschreibung in wenigen Worten in den drei Sprachen. Der Bildband konzentriert sich darauf, die bekanntesten Stätten, Gebäude und Denkmäler der Hauptstadt zu zeigen, blickt nur selten abseits.
DER REICHSTAG
Autor: Bernhard Schulz
Prestel Verlag – Broschiert – 120 Seiten
ISBN: 3-89836-128-4
Preis: € 9,95 [D]
Der Untertitel “Die Architektur von Norman Foster” macht bereits deutlich, dass es im Buch von Bernhard Schulz primär darum geht, den Sitz des Bundestags aus baulicher Sicht zu betrachten. Das Vorwort hat Wolfgang Thierse geschrieben, seines Zeichens Bundestagspräsident – es folgen einige Seiten von Norman Foster selbst zu seinen Ideen, als er den Umbau des Reichstags konzipierte. Die Geschichte des Gebäudes wird aus architektonischer, aber auch historischer Sicht aufgerollt, vom offenen Architekturwettbewerb 1872 und dem ersten Entwurf von Sieger Paul Wallot über die Weimarer Republik und die NS-Zeit bis zu heutigen Tagen. Viele Bilder und Zeichungen machen das Geschriebene transparent. Im Folgenden widmet sich das Buch den Entwürfen zum Umbau in den 90er-Jahren – zuerst hatte Norman Foster ein riesiges, energiesparendes Dach über dem ganzen gebäude installieren wollen, bevor die Entscheidung für die realisierte Glaskuppel fiel. Auch auf die Reichstagsverhüllung durch Christo geht das Buch kurz ein. Mit diversen Grundrissen und Bildern wird dann der Aufbau des heutigen Reichstags näher gebracht – sehr interessant für alle, die sich für den Bau interessieren.
SANSSOUCI. ZEITEN UND JAHRESZEITEN
Autor: Gerhard Ullmann
Komet Verlag – Gebundene Ausgabe – 143 Seiten
ISBN: 3-89836-218-3
Preis der Sonderausgabe: € 18,00
Zu Beginn des Buchs findet man ein kurzes Geleitwort von Louis Ferdinand, Prinz von Preußen, und eine weitaus interessantere, ausführliche Einleitung von Dieter Hildebrandt – beides in Deutsch und Englisch. Es folgen 85 Seiten mit sehr schönen Bildern aus dem Potsdamer Schloss, die dank des Großformats von 28×31 cm bestens zur Wirkung kommen. Die Reihenfolge der Fotografien orientiert sich an den Jahreszeiten, vom grünenden Frühling über strahlenden Sommer und farbenfrohen Herbst bis zu verschneit weißem Winter. Die Bilder sind allesamt im Außenbereich aufgenommen worden, Prunksäle und Gold sieht man folglich nicht. Dafür gibt es starke Aufnahmen von den Gebäuden, Skulpturen und Gärten, teilweise sind auch einfach nur Stimmungen eingefangen worden. Sehr schöne Bildauswahl. Abgeschlossen wird das Buch durch eine zwölfseitige Zusammenfassung der Geschichte des Schlosses von Helmut Börsch-Supan.
DAS DICKE ZILLEBUCH
Autor: Gerhard Flügge
Komet Verlag – Gebundene Ausgabe – 515 Seiten
ISBN: 3-89836-338-4
Preis: € 19,95 [D]
Wer sich für Berlin interessiert, stößt sicherlich irgendwann auf den Namen Heinrich Zille. Obwohl er 1858 in Dresden geboren wurde, gilt er als Urberliner – kam aber ja auch schon mit elf Jahren in die Stadt. Bekannt wurde Zille durch seine Zeichnungen, die Milieustudien waren, Momentaufnahmen des Stadtlebens, der Hinterhöfe, des Aufbruchs. Mit Unterstützung seiner Tochter Margarete Köhler-Zille entstand dieses wahrlich dicke Buch, in dem man Massen von Zilles Bildern, Karikaturen und Schriften findet, komplettiert durch Texte über Zille, sonstige passende Zitate und einige Gedichte. Immer wieder witzig, wie Zille mal mit wenigen Strichen, mal aber auch aufwändig farbenfroh Situationen aufs Papier brachte, mit viel Ironie, Satire und stellenweise Sarkasmus. Für Freunde von Zilles Kunst ein Muss, dieses Buch.
BERLIN, ANLEITUNGEN ZUM UMGANG MIT EINER RIESIN
Autor: Jürgen Miermeister
Europäische Verlagsanstalt – Gebundene Ausgabe – 101 Seiten
ISBN: 3-434-50472-9
Preis: € 13,50
Im Prolog deklariert Jürgen Miermeister dieses Buch als Liebeserklärung an Berlin, die Stadt, in die er Ende der sechsziger Jahre als junger Mann kam. So erzählt er die Geschichte eines Mannes, der meist nur als “R.” abgekürzt wird und der 1970 nach Berlin kommt, um die Stadt kennen und lieben zu lernen. Ob aus dem Tagebuch von R. oder in Briefen an M., dem Leser werden die Gedanken zur Metropole und einige Geschichten aus Berlin nahe gebracht. Hinzu kommen einige Zitate und ganze Textpassagen von bekannten Künstlern und Schriftstellern wie Georg Heym, Leni Riefenstahl, Wolfgang Neuss, Jim Morrison, Friedrich Nietzsche, die Miermeister nutzt, um das Geschilderte zu untermalen. Er erzählt von Rudi Dutschke oder vom Massenmörder Philipp Rosenfeld, vom Treffen mit verschiedenen Menschen – und so erfährt man in dem Buch einiges über die Stadt aus einer ganz eigenen Sicht.